BERLIN (dpa) - Linke-Fraktionschefin Sarah Wagenknecht hat den geplanten Einstieg der Nato in die Koalition gegen die Terror-Organisation «Islamischer Staat» (IS) scharf kritisiert. «Gefährlich ist diese Entscheidung vor allem deshalb, weil alle Mitgliedstaaten der Nato dann für die Alleingänge einzelner Länder in Haftung genommen werden können», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn US-Präsident Trump demnächst einmal wieder glaubt, von innenpolitischen Problemen durch einen Militärschlag gegen syrische Truppen ablenken zu müssen, ist künftig automatisch die gesamte Nato involviert.»
Bei einem solchen Angriff könnten dann auch russische Soldaten getötet werden. «Der Konflikt kann dadurch zwischen der Nato und Russland in einer Weise eskalieren, die akut den Weltfrieden bedroht. Das ist einfach unverantwortlich.»
Auf dem Nato-Gipfel in Brüssel soll am Donnerstag der Einstieg der Nato in eine Anti-IS-Koalition formell beschlossen werden. Vor allem US-Präsident Donald Trump dringt auf eine stärkere Beteiligung des Bündnisses am Kampf gegen den Terror. Bisher sind nur die einzelnen Nato-Staaten Mitglied der Anti-IS-Allianz, nicht aber das Bündnis als solches.