VW-Chef Müller spricht bei Betriebsversammlung über Abgas-Skandal

Foto: epa/Julian Stratenschulte
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WOLFSBURG: Erstmals nach seiner Wahl zum VW-Chef will Matthias Müller am Dienstag (09.30 Uhr Ortszeit) im Stammwerk des Autobauers in Wolfsburg zu den Mitarbeitern sprechen.

Bei der nicht öffentlichen Betriebsversammlung auf dem Werksgelände wird es nur ein Thema geben: Die Krise von Europas größtem Autobauer infolge der weltweiten Abgas-Manipulationen bei rund elf Millionen Diesel-Fahrzeugen. Auch Konzernbetriebsratschef und VW-Aufsichtsrat Bernd Osterloh wird zu den verunsicherten Beschäftigten sprechen. «Der Informationsbedarf der Mitarbeiter ist sehr groß», sagte ein Sprecher von Osterloh.

Vor mehr als zwei Wochen wurde bekannt, dass Volkswagen mit einer speziellen Software die Abgas-Werte bei verschiedenen Modellen im Testbetrieb nach unten korrigiert. Das Eingeständnis der Schuld hatte im Konzern ein Erdbeben ausgelöst - der frühere VW-Chef Martin Winterkorn musste genau wie zahlreiche andere Top-Manager seinen Platz räumen, weltweit drohen Millionenklagen.

Unter den Mitarbeitern hat der Skandal große Verunsicherungen hervor gerufen. Viele bangen nach Jahren des schier grenzenlosen Erfolges um ihre Jobs, fühlen sich vom Management betrogen. Sie erwarten von ihrem neuen Konzernchef Müller nun klare Aussagen zum Ausmaß der Krise und darüber, ob auch Arbeitsplätze in Gefahr sind.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 08.10.15 12:56
Lieber Herr Lampe,
eine Betriebsversammlung von einer derartigen Brisanz hat es noch nie bei VW gegeben. Grundsätzlich ist diesmal eigentlich alles richtig was Sie schreiben, nur dass die Bundesregierung sich hier nicht einmischen wird und der TÜV wird so prüfen wie immer. Dass die Amikarren Dreckschleudern sind, ist bekannt. Ferner, dass die Amis noch nie anständige Autos bauen konnten, Die miserable Straßenlage der Fahrzeuge, war auch einer der Gründe, warum dort immer eine Geschwindigkeitsbeschränkung herhalten musste, um das zu kaschieren. Was die Qualität anbelangt, konnte man an der Zündschlossproblematik erkennen: !49 Tote. Die Freude der Amis ist aber trotzdem nachvollziehbar. Nicht nachzuvollziehen ist dagegen die Dummheit von Winterkorn, den Betrug zuzugeben. Wie konnte der Mann so schlecht beraten worden sein. Ich habe in meinem beruflichen und privaten Leben sehr viel betrogen, habe jedoch bisher immer, wenn ich erwischt wurde, eine Ausrede gefunden. Dass Winterkorn, vor dem Hintergrund des amerikanischen Justizsystems hier einen BETRUG zuzugeben, war das Dümmste, was er machen konnte. Das bricht ihm und VW den Hals und kostet Deutschland ein Vermögen, denn VW ist ja auch Steuerzahler. Ich gehe übrigens auch davon aus, dass der Betriebsrat Osterloh von dem Betrug gewusst haben muss. Zum Betriebsrat sickert immer etwas durch. Diese Angelegenheit wird uns noch lange beschäftigen.