Vulkan-Gestein trifft Seilbahn - Soldat tot

Foto: epa/Franck Robichon
Foto: epa/Franck Robichon

TOKIO (dpa) - Außer mit Erdbeben leben die Japaner auch mit der ständigen Gefahr von Vulkanausbrüchen. Jetzt spuckt ein Vulkan in einem Skigebiet in einer Nachbarprovinz Tokios Felsbrocken und Asche.

Ein Vulkan hat Felsbrocken auf eine Seilbahngondel in Japan geworfen und eine todbringende Lawine ausgelöst. Ein Soldat starb in den Schneemassen, als er mit fünf Kameraden während einer Übung auf Skiern am Vulkan Kusatsu-Shirane unterwegs war. Der Vulkan spie nach Medienangaben Asche und Felsbrocken aus.

Die vom Gestein zertrümmerten Glasfenster der Seilbahngondel verletzten mehrere Menschen. Insgesamt wurden zehn Menschen verletzt, einige von ihnen schwer, wie der japanische Fernsehsender NHK am Dienstag berichtete. Die Behörden warnten vor weiterem dicken Ascheregen und hoben die Warnstufe an, um Besucher von dem Gebiet in der Tokioter Nachbarprovinz Gumma fernzuhalten.

Die Arbeit der Einsatzkräfte, die von Soldaten verstärkten wurden, gestaltete sich wegen schlechten Wetters schwierig. Rund 100 Besucher der Skianlage wurden in einem Gebäude vor den herabprasselnden Gesteinsbrocken in Sicherheit gebracht.

Der 2.160 Meter hohe Vulkan war am Morgen (Ortszeit) ausgebrochen. Japans Fernsehsender zeigten Aufnahmen von dichten Aschewolken, die über das Skigebiet ziehen. Auch Felsbrocken, die durch die Luft schleudern, waren zu sehen.

Japan zählt 110 aktive Vulkane. 47 davon werden nach Angaben der Zeitung «Asahi Shimbun» rund um die Uhr überwacht. Im September 2014 hatten umherfliegende Felsbrocken beim Ausbruch des Vulkans Ontake 63 Menschen getötet. Es war die verheerendste Vulkankatastrophe in Japan seit fast 90 Jahren. Der Vulkan Kusatsu-Shirane war zuletzt im Dezember 1983 ausgebrochen.

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