Vorschriften und Gesetze auf dem Prüfstand

 Justizminister Josef Moser (r., ÖVP). Foto: epa/Christian Bruna
Justizminister Josef Moser (r., ÖVP). Foto: epa/Christian Bruna

WIEN (dpa) - Die neue rechtskonservative Regierung in Österreich will bei einer umfassenden Justizreform viele alte Gesetze auf den Prüfstand stellen. Zugleich wolle die Alpenrepublik Vorschriften und Regulierungen der EU auf Mindeststandards zurückschrauben, kündigte Justizminister Josef Moser (ÖVP) an. Interessensvertretungen und Ministerien wurden laut Moser bereits aufgefordert, bis Mai zu melden, wo EU-Vorgaben übererfüllt würden. Bei der Beseitigung einer etwaigen «Überregulierung» solle aber der Schutz von Umwelt, Konsumenten und Arbeitnehmern weiterhin beachtet werden.

Einen Schnitt plant die ÖVP-FPÖ-Regierung bei den Gesetzen. Moser möchte Gesetze aufheben, die vor dem Jahr 2000 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurden. Weiterhin gelten sollen nur jene Gesetze, die im sogenannten Bundesrechtsbereinigungsgesetz 2018 genannt werden. Betroffen seien nur einfache Gesetze - Verfassungsbestimmungen würden nicht angetastet, hieß es. Experten des Verfassungsdienstes gehen davon aus, dass von rund 1.700 Gesetzen, die in Frage kommen, rund 100 gestrichen werden.

Zuvor jedoch werde die Relevanz jedes einzelnen genau geprüft, hieß es. Auch frühere Regierungen in Österreich haben solche Maßnahmen unternommen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.