Vizekanzler Mitterlehner tritt zurück

 Reinhold Mitterlehner. Foto: epa/Lisi Niesner
Reinhold Mitterlehner. Foto: epa/Lisi Niesner

UPDATE - WIEN (dpa) - In Österreich scheinen nach dem Rücktritt von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) die Chancen auf eine Fortsetzung der rot-schwarzen Koalition zu sinken.

Spitzenvertreter der konservativen ÖVP reagierten am Mittwochabend reserviert und skeptisch auf das Angebot von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) über ein neues Kapitel der Zusammenarbeit. Das Angebot einer «Reformpartnerschaft» sei «fragwürdig», meinte ÖVP-Generalsekretär Werner Amon in der ORF-Nachrichtensendung «ZiB2». «Das Ausmaß der Zerüttung ist relativ hoch», sagte Amon weiter.

Auch der in der ÖVP einflussreiche Ministerpräsident der Steiermark, Hermann Schützenhofer, sah keine wirklich Grundlage für eine Zukunft des Bündnisses. «Wenn man nicht mehr zusammen kann, dann ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende», sagte der ÖVP-Landeschef ebenfalls in der «ZiB2».

Nach den Worten der ÖVP-Spitzenpolitiker dürfte Außenminister Sebastian Kurz neuer Chef der konservativen Partei werden. Für die zu besetzenden Regierungsämter von Mitterlehner werden andere Namen genannt. Der 61-jährige Mitterlehner hatte am Mittag wegen der Demontage seiner Person in der Öffentlichkeit den Rückzug von allen Ämtern angekündigt. Die ÖVP will die Personalien am Wochenende
beschließen.

Die sozialdemokratische SPÖ und die ÖVP regieren seit 2013 zusammen. Das Misstrauen zwischen beiden Parteien ist tief.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.