Vietnamese wegen Entführung vor Gericht

Symbolbild: Fotolia.com
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BERLIN (dpa) - Vor dem Berliner Kammergericht muss sich seit Dienstag ein 47-jähriger Vietnamese verantworten, der an der Entführung eines Landsmanns beteiligt gewesen sein soll.

Die deutsche Bundesanwaltschaft wirft ihm geheimdienstliche Agententätigkeit und Beihilfe zur Freiheitsberaubung vor. Laut Anklage soll der vietnamesische Geheimdienst die Entführung des Geschäftsmanns und früheren kommunistischen Funktionärs Trinh Xuan Thanh und seiner Begleiterin am 23. Juli 2017 im Berliner Stadtpark Tiergarten organisiert haben. Thanh wurde nach Vietnam verschleppt und dort mittlerweile wegen Korruption und Misswirtschaft zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der Angeklagte habe das Entführungs-Auto in Prag gemietet, nach Berlin und wieder zurückgefahren, hieß es. Der Gesamtplan sei ihm in Grundzügen bekannt gewesen, er habe ihn gebilligt, so Oberstaatsanwalt Lienhard Weiß für die Bundesanwaltschaft. Der 47-Jährige äußerte sich nicht.

Sein Verteidiger kündigte eine Erklärung seines Mandanten zu einem späteren Zeitpunkt an. Der Vietnamese lebte bis zu seiner Festnahme in Prag und betrieb dort eine Geldwechsel-Stube.

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