Viele neue Sachen wachsen da rasant heran

Schön, wieder in Thailand zu sein und neue Experimente im Garten zu starten

Die nachhaltige Pflege lohnt sich: Unsere Vanillewand sieht nun recht stattlich aus, wir warten auf Blüten. Fotos: hf
Die nachhaltige Pflege lohnt sich: Unsere Vanillewand sieht nun recht stattlich aus, wir warten auf Blüten. Fotos: hf

Meine einmonatige Kolumbienreise war interessant, ich bin aber trotzdem froh, wieder in Pattaya zu sein. Und natürlich legen wir gleich wieder los.

Erster Brasilianischer Pfeffer bildet sich bereits.
Erster Brasilianischer Pfeffer bildet sich bereits.

Drei schöne Hähne spazieren nun „purlimunter“ im Garten herum. Es handelt sich um Leihgaben von Badertscher Alfred. Ein vierter wurde leider getötet, wahrscheinlich von einem Waran. Zusammen mit den Iguanas und den Kaninchen, die wir frei gelassen haben, ist der Garten jetzt auch „tierisch“ interessant. Da die Gänse die Katzen wegjagen, schützen sie auch die jungen Kaninchen, eine unbeabsichtigte Symbiose. Nur ein ganz kleines Kaninchen haben die Katzen bis jetzt erwischt…

Erfolg mit dem Kalebassenbaum

Ziemlich eindrückliche Kugeln oder Kalebassen.
Ziemlich eindrückliche Kugeln oder Kalebassen.

In Cartagena habe ich einen Kalebassenbaum (Crescentia cujete) bewundert, ein Gewächs, das große runde Zierfrüchte produziert, die etwa als Trinkgefäße dienen können. Zwei solche Riesenkugeln habe ich nach Zürich mitgenommen, eine war total verfault, die andere am Verfaulen. Dort habe ich die kleinen, flachen Samen aus der einen herausgearbeitet und sorgsam getrocknet.

Zurück in Pattaya habe ich diese Samen gleich in eines unserer vielleicht 30 Treibbeete gegeben und sie nur ganz spärlich oder überhaupt nicht mit Erde bedeckt. Die haben innert Tagen gekeimt und wachsen auch nach dem Pikieren rasant heran, ich denke, die sind in etwa einem halben Jahr schon ziemlich groß… Wenn sie die ersten Kugeln bilden, werde ich da­rüber berichten, sie haben auch eine ganz tolle Blüte.

Ich wollte schon lange die knallroten Ricinus communis Pflanzen und habe schließlich Samen davon auf dieser ausgezeichneten Webseite gefunden: www.saemereien.ch Vorsicht: Suchtgefahr! Die haben derart interessante Samen, ich habe (als Samen-Junky) am Schluss für 90 Franken Sachen bestellt. Jetzt wachsen zum Beispiel kleine Gurken heran, die außen aussehen wie Kartoffeln, Zucchetti in allen Formen und Farben, sowie auch Cherrytomaten, die birnenförmig sind.

Thailand: Auch fündig geworden

Die Blüten der Erdnussbutterbäume sind hübsch.
Die Blüten der Erdnussbutterbäume sind hübsch.

Sofort nach meiner Rückkehr haben wir aus einem alten Eisschrank einen riesigen Inkubator gebaut (die Gänse fangen wieder an zu legen) und auf der einen Mauer ein äußerst solides Gitter aus Eisen montiert, an dem sich unsere blauen, betörend schönen Passionsblumen (Passiflora incarnata) nun ohne Absturzgefahr heraufhangeln können. Sie produzieren keine Früchte, aber wir können sie über Ableger vermehren. Außerdem besorgt: Einen leistungsstarken Fleischwolf, eine Wurstfüllmaschine und getrocknete Därme in China bestellt. Jetzt brauchen wir nur noch einen vernünftigen Räucherofen, dann kann das Wursten beginnen.

Unsere Vanillewand ist in den zwei Monaten meiner Abwesenheit kräftig gewachsen, kein Wunder, wir haben eine Bewässerung installiert und sprühen zweimal die Woche Flüssigdünger. Das hilft offensichtlich. Der aus Samen gezogene Brasilianische Pfeffer (Schinus terebinthifolius) gleich nebenan hat bereits erste Samen geliefert.

Die fleißigen Gärtner bei der Arbeit.
Die fleißigen Gärtner bei der Arbeit.

Natürlich war auch ein Besuch auf dem Chatuchak-Pflanzen-Markt fällig, und da haben wir auch wieder interessante Sachen gefunden. Bereits gepflanzt sind drei Erdnussbutterbäume (Bunchosia argenta), die Früchte hervorbringen, die wie das Zeugs in ihrem Namen schmecken sollen.

Und – last but not least – haben wir einige Elefantenfuß-Knollen (Amorphophallus paeoniifolius, offenbar essbar) gepflanzt, beziehungsweise eingetopft. Die sehen jetzt schon eindrücklich aus und wir warten bis sie zu blühen beginnen – auch wenn die Riesenblüte nach Aas riecht oder eher schon stinkt.

Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957@gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite www.discovery-garden.net oder Facebookseite.



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Leserkommentare

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