Vermögensverwaltung schiebt Credit Suisse an

Bankchef Tidjane Thiam. Foto: epa/Ennio Leanza
Bankchef Tidjane Thiam. Foto: epa/Ennio Leanza

ZÜRICH (dpa) - Die Schweizer Großbank Credit Suisse ist dank ihrer kräftig ausgebauten Vermögensverwaltung besser ins Jahr gestartet als gedacht. Auch das inländische Privat- und Firmenkundengeschäft legte im ersten Quartal zu. «Das dritte und letzte Jahr unseres Restrukturierungsplans hat gut begonnen», sagte Bankchef Tidjane Thiam am Mittwoch. Die Kosten seien gesunken, die Einnahmen gestiegen. Thiam versprach den Aktionären, dass die Ausschüttungen «im Laufe der Zeit» wieder steigen.

Der Gewinn stieg im ersten Quartal auf 694 Millionen Franken (aktuell 580,44 Mio Euro), wie der UBS-Rivale in Zürich mitteilte. Das waren 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Credit Suisse hatte ähnlich wie die Deutsche Bank lange mit den Spätfolgen der Finanzkrise zu kämpfen und schrieb wie der Frankfurter Rivale drei Jahre in Folge Verluste. Zuletzt gelang es dem lange glücklos agierenden Thiam, das Steuer herumzureißen und operative Fortschritte zu präsentieren.

So stiegen im ersten Quartal die Nettoerträge - die gesamten Einnahmen der Bank - um 2 Prozent auf gut 5,6 Milliarden Franken (aktuell 4,68 Mrd Euro). Auch damit übertraf die Bank die Erwartungen der Analysten. Die Kosten fielen nach Angaben der Credit Suisse parallel auf das tiefste Niveau binnen fünf Jahren.

Thiam verlässt sich heute weniger auf das kapitalintensive und schwankungsanfällige Kapitalmarktgeschäft, sondern setzt vermehrt auf die als stabil geltende Vermögensverwaltung. Damit schlug er einen ähnlichen Weg ein wie der größere Schweizer Rivale UBS.

Mit einer Marktkapitalisierung von 36 Milliarden Euro ist die Credit Suisse aktuell deutlich mehr wert als die Deutsche Bank, die nach einem erneuten Chefwechsel noch ihren Weg sucht und auf 25 Milliarden Euro kommt. Die UBS kostet an der Börse 53 Milliarden Euro.

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