JAKARTA: Erleichterung bei Arte: Nach zweieinhalb Monaten Haft in Indonesien sind zwei Reporter des deutsch-französischen Senders bald wieder frei. Sie hatten die Unruheprovinz Papua besucht.

Nach zweieinhalb Monaten Haft in Indonesien kommen zwei Reporter des deutsch-französischen Senders Arte auf freien Fuß. Thomas Dandois und Valentine Bourrat wurden am Freitag von einem Gericht zwar schuldig gesprochen, die Unruheprovinz Papua Anfang August mit falschem Visum besucht zu haben. Aber vom festgesetzten Strafmaß von zwei Monaten und 15 Tagen Gefängnis hätten sie bereits die meiste Zeit abgesessen, so dass sie am heutigen Montag entlassen würden, sagte ihr Anwalt Aristo Pangaribuan.

Die beiden waren laut der Polizei mit Touristenvisa nach Papua gereist und hatten dort mutmaßliche Rebellen gefilmt. Für die Provinz, in der seit 40 Jahren Separatisten gegen die Regierung kämpfen, benötigen Reporter Sondervisa. Das Urteil lasse «Raum für die Debatte, was Journalismus ausmacht», sagte der Anwalt: Die Beklagten hätten lediglich Vorrecherche in Papua betrieben, um den Antrag für ein zukünftiges Projekt vorzubereiten.

Internationale Journalistenorganisationen hatten die Festnahme der beiden als Angriff auf die Pressefreiheit verurteilt. Für ausländische Journalisten gelten seit Jahren Einschränkungen bei der Berichterstattung aus Papua. Nach Angaben der Regierung ist die Sorge um die Sicherheit der Reporter der Hauptgrund dafür.

Arte zeigte sich erleichtert über die baldige Freilassung von Dandois und Bourrat. «Der Vorstand und alle Arte-Mitarbeiter teilen die Freude der beiden Journalisten und ihrer Angehörigen und beglückwünschen sie zu ihrer Rückkehr», berichtete eine Sprecherin. (Foto: epa)