SEOUL (dpa) - Die USA streben nach Angaben von Vizeaußenminister John Sullivan mit ihren Verbündeten Südkorea und Japan weiter eine diplomatische Lösung im Streit um das Atomprogramm Nordkoreas an. Bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Südkorea und Japan machte Sullivan am Mittwoch in Seoul jedoch deutlich, dass Präsident Donald Trump und Außenminister Rex Tillerson erklärt hätten, dass «alle Optionen auf dem Tisch» lägen. Er warf der nordkoreanischen Führung um Machthaber Kim Jong Un vor, «unberechenbar» und «nicht transparent» zu sein.
«Wir sind der Diplomatie verpflichtet», sagte Sullivan laut südkoreanischen Sendern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. «Wir verfolgen die Ausübung von Druck auf die Volksrepublik (Nordkorea), ein Druck nicht nur unserer Alliierten, sondern auch von anderen Staaten einschließlich Chinas und Russlands sowie anderer Mitglieder des UN-Sicherheitsrats.»
Das Treffen mit seinen Kollegen Lim Sung Nam aus Südkorea und Shinsuke Sugiyama aus Japan erfolgte vor dem geplanten Besuch Trumps in der ersten Hälfte des Novembers in Asien. Die Reise bringt ihn auch nach Japan, Südkorea und China, wo das weitere Vorgehen im Konflikt mit Nordkorea ein Schwerpunkt sein wird.
Die Spannungen in der Region schaukeln sich nach neuen Raketen- und Atomtests Nordkoreas seit Monaten hoch. Der UN-Sicherheitsrat hatte nach dem sechsten Atomtest Nordkoreas vom 3. September die Sanktionen gegen das Land ausgeweitet. Trump hat mehrfach mit Alleingängen gegen die kommunistische Führung in Pjöngjang gedroht.