US-Verteidigungsminister Mattis sichert dem Irak Unterstützung zu

 Mattis (l.) traf mit Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi zusammen. Foto: epa/Tech. Sgt. Brigitte Brantley
Mattis (l.) traf mit Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi zusammen. Foto: epa/Tech. Sgt. Brigitte Brantley

BAGDAD (dpa) - Seit Sonntag läuft die entscheidende Phase der Offensive auf die IS-Hochburg Mossul. Einen Tag später kommt Washingtons neuer Verteidigungsminister zu seinem ersten Besuch seit Amtsantritt in den Irak - die Beziehung der beiden Länder ist angespannt.

Die USA wollen den Irak auch nach einem Sieg gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) weiter unterstützen. US-Verteidigungsminister James Mattis sagte am Montag bei seinem ersten Besuch in Bagdad seit seinem Amtsantritt, er erwarte, dass die US-geführte internationale Koalition im Land bleibe, nachdem die Extremisten aus ihrer nordirakischen Hochburg Mossul vertrieben worden seien. Sie werde «Seite an Seite» mit dem Irak bleiben.

Mattis traf unter anderem mit Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi zusammen. Dieser hatte am Sonntag den Beginn des Angriffs auf den Westteil Mossuls verkündet. Das ist die entscheidende Phase im Kampf gegen die sunnitischen Extremisten im Irak.

Die Regierungstruppen rückten zugleich weiter auf die Stadt vor. Einheiten der Armee und der Polizei seien in das Dorf Albu Saif und in ein Militärlager nahe dem strategisch wichtigen Flughafen im Süden von Mossul eingedrungen, erklärten Sprecher der Sicherheitskräfte.

Die USA sind im Kampf gegen den IS ein wichtiger Verbündeter des Iraks. Eine von Washington angeführte internationale Koalition fliegt Luftangriffe gegen die Terrormiliz. Die US-Armee hat zudem nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als 70.000 irakische Soldaten ausgebildet. Amerikanische Offiziere sind auch als Berater an militärischen Operationen beteiligt.

Trotzdem ist das Verhältnis zwischen beiden Ländern angespannt. Der Irak gehört zu den sieben Staaten, die von dem - vorerst gestoppten - Einreiseverbot betroffen sind, das US-Präsident Donald Trump per Dekret erlassen hatte. Irritationen hatten im Irak auch Trumps Äußerungen ausgelöst, die USA hätten nach dem Sturz von Langzeitherrscher Saddam Hussein im Jahr 2003 als Gegenleistung Iraks Öl behalten sollen.

Al-Abadi bekräftigte, dass keine ausländischen Truppen am Boden kämpften, sondern nur als Berater im Einsatz seien. Das Militärengagement westlicher Soldaten im Irak ist im Land sehr umstritten. Vor allem die schiitischen Milizen, die eng mit dem Iran verbunden sind, lehnen es ab.

Irakische Regierungskräfte hatten im Oktober mit der Offensive auf Mossul begonnen. Ende Januar konnten sie das Ostufer der Stadt komplett einnehmen, die durch den Fluss Tigris geteilt ist. Mossul ist die letzte Hochburg des IS im Irak. Sollte die Terrormiliz die Stadt verlieren, wäre sie militärisch in dem Land weitgehend besiegt.

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