US-General fordert mehr Druck durch China auf Nordkorea

 Generalstabschef Joseph Dunford. Foto: epa/Jim Lo Scalzo
Generalstabschef Joseph Dunford. Foto: epa/Jim Lo Scalzo

PEKING (dpa) - Die USA haben China aufgefordert, die Schrauben gegenüber Nordkorea enger anzuziehen. Nach Gesprächen in Peking sagte der amerikanische Generalstabschef Joseph Dunford am Mittwoch, es sei aus Sicht der USA zunehmend dringlich, dass China «den Druck auf das nordkoreanische Regime verstärkt».

Sollten die bevorzugten diplomatischen und wirtschaftlichen Optionen scheitern, seien die USA entschlossen, «ihre militärischen Fähigkeiten im ganze Ausmaß einzusetzen, um unsere Verbündeten in Südkorea und Japan wie auch die US-Heimat zu verteidigen», zitierte ein US-Sprecher den höchsten amerikanischen Militär.

Das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas sei eine Bedrohung für die Weltgemeinschaft, einschließlich Chinas, Russlands, den USA und seiner Verbündeten, sagte der General bei einem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Fang Fenghui. Vor seinem Besuch in China, der vor der Krise mit Nordkorea geplant worden waren, hatte Dunford schon in Südkorea Gespräche geführt. Nächste Station ist Japan.

Der General unterstrich die Bedeutung «offener und professioneller Kommunikationen» zwischen den Streitkräften Chinas und der USA, da beide Nationen in schwierigen Fragen nicht einer Meinung seien.

Eine bei seinem Besuch unterzeichnete Vereinbarung für einen Dialogmechanismus zwischen beiden Generalstäben sei ein hoffnungsvoller Schritt, der aber nur nützlich sein könne, wenn er das Risiko von Fehlkalkulationen reduziere. Das sei gerade jetzt wegen der wachsenden Provokationen Nordkoreas wichtig.

Die USA und China streiten unter anderem über die chinesischen Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump sind US-Kriegsschiffe schon dreimal mit Manövern nahe strittigen, von China beanspruchten Inseln für die Freiheit der Schifffahrt eingetreten, was Peking schwer verärgert.

China sieht dadurch seine Souveränität verletzt. Allerdings hatte der internationale Schiedshof in Den Haag die chinesischen Ansprüche vor einem Jahr für nicht rechtens erklärt.

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