Hilfe für Opfer von Himalaya-Erdbeben

Zahl der Todesopfer steigt auf mehr als 1.800

Die Situation vor allem in Nepal ist schwierig: kaum Strom, überfüllte Krankenhäuser, Menschen schlafen auf den Straßen. Foto: epa/Narendra Shrestha
Die Situation vor allem in Nepal ist schwierig: kaum Strom, überfüllte Krankenhäuser, Menschen schlafen auf den Straßen. Foto: epa/Narendra Shrestha

KATHMANDU: Nach dem gewaltigen Erdbeben im Himalaya mit wahrscheinlich mehr als 1.800 Toten haben sich erste Helfer auch aus Deutschland auf den Weg gemacht. Aus vielen Ländern der Erde trafen Beileidsbekundungen und Hilfsangebote für die Katastrophenregion ein.

Auch ein Team des Bundesverbands Rettungshunde sollte in Nepal zum Einsatz kommen, gab der Bündnispartner Aktion Deutschland Hilft bekannt. Ein Team von World Vision Katastrophen-Experten war nach eigenen Angaben unterwegs. Andere Organisationen wollen Sonntag von Deutschland aus aufbrechen. Die indische Armee hatte bereits am Vortag mehrere Flugzeuge mit Hilfsgütern wie Nahrungsmittel und Wasser geschickt.

Bei dem Erdbeben der Stärke 7,8 starben allein in Nepal nach Angaben des Informationsministers mehr als 1.450 Menschen. Er sagte, die Opferzahl könne sich sogar noch verdreifachen. Mehr als 1800 Menschen wurden dort verletzt.

Die schwer betroffene Region zwischen Kathmandu und Pokhara ist das am dichtesten besiedelte Gebiet Nepals. Viele Menschen verbrachten die Nacht dort im Freien, aus Angst, dass ihre Häuser noch einstürzen. Auch zahlreiche Patienten von überfüllten Krankenhäusern mussten auf Bürgersteigen und Straßen liegen.

In Indien kamen mindestens 34 Menschen ums Leben. In China starb laut staatlichen Medien eine 83-Jährige; auch in Bangladesch wurde eine Frau getötet. Das Beben löste zudem am Mount Everest eine Lawine aus und tötete mehrere Bergsteiger.

Hilfsorganisationen riefen die Menschen in Deutschland zum Spenden auf. Care etwa plant, bis zu 75.000 Menschen mit Notunterkünften, Nahrungsmitteln, Wasserreinigungstabletten und dem Bau von Latrinen zu unterstützen. Das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor packt Verbands- und Nahtmaterialien, chirurgisches Besteck, Schmerzmittel, Antibiotika und Spritzen für seine Partner.

Die internationalen Caritasverbände arbeiten bereits vor Ort - und berichten von großen Problemen. «Der Zugang zu Erdbebenopfern ist vielerorts noch nicht möglich, weil die Straßen blockiert sind. Die Kommunikation ist aufgrund des Stromausfalls schwierig», erklärte der Direktor der Caritas Nepal, Pius Perumana. Ein deutscher Mitarbeiter werde bald das lokale Katastrophen-Team verstärken. Auch die Organisation Help - Hilfe zur Selbsthilfe wird zwei erfahrene Helfer schicken.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte Nepal deutsche Hilfe zu. Zuvor hatte Außenminister Frank-Walter Steinmeier bereits erklärt: «Wir sind bestürzt über die schreckliche Erdbebenkatastrophe in Nepal.» Bundespräsident Joachim Gauck sprach seinem nepalesischen Kollegen seine Anteilnahme aus.

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