Unistadt Oxford distanziert sich von Suu Kyi

 Aung San Suu Kyi bei einem Besuch der Oxford University im Jahr 2012. Foto: epa/Andy Rain
Aung San Suu Kyi bei einem Besuch der Oxford University im Jahr 2012. Foto: epa/Andy Rain

OXFORD (dpa) - Die britische Universitätsstadt Oxford hat der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wegen der Verfolgung der muslimischen Rohingya-Minderheit in Myanmar eine Auszeichnung aberkannt. Man wolle niemanden mit dem Ehrenpreis der Freiheit der Stadt ehren, der in Myanmar «die Augen vor Gewalt verschließt», hieß es Montagabend. San Suu Kyi trägt als faktische Regierungschefin von Myanmar Verantwortung für die Menschenrechtslage im Land.

Suu Kyi hatte den Preis, der in etwa einer Ehrenbürgerschaft entspricht, 1997 für ihren «langen Kampf für die Demokratie und ihre persönlichen Verbindungen zu Oxford» bekommen. Sie hatte in den 1980er Jahren mit ihrer Familie in der Stadt gelebt.

Wegen der Gewalt gegen die Rohingya steht die Regierung von Suu Kyi massiv in der Kritik. Seit August sind mehr als 600.000 Rohingya aus Myanmar geflohen. Viele von ihnen hatten UN-Ermittlern von Gewalttaten durch das Militär berichtet, darunter Massentötungen, Vergewaltigungen und Brandschatzungen. San Suu Kyi war international dafür kritisiert worden, das Militär gewähren zu lassen.

Derzeit hält sich Papst Franziskus in Myanmar auf. Auch ein Treffen mit San Suu Kyi stand auf dem Programm.

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