Uni-Absolventin kehrt Bangkoks Straßen

Foto: Daily News
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BANGKOK: Eine junge Frau aus dem Bezirk Lat Krabang hat einen Bachelor-Abschluss und arbeitet dennoch bei der Stadtverwaltung als Straßenkehrerin.

Sie hatte in den sozialen Netzwerken von sich zwei Fotos veröffentlicht: eines von der Graduierungsfeier, ein weiteres beim Säubern einer Straße. Suwanan Ketiam hat einen Abschluss in Psychologie. Sie sagte „Daily News“, der Abschluss bedeute nicht, in einem klimatisierten Büro zu arbeiten und ausreichend Geld zu haben, auch um zu sparen. Sie wollte etwas Nützliches tun und die Freiheit haben, sich zu bewegen. Die meisten Menschen würden ihre Arbeit nicht in Erwägung ziehen. Uni-Absolventen sollten solche Arbeiten aber in Betracht ziehen. Es sei besser, als arbeitslos zu sein und kein Geld zu haben. Sie würde ihre Arbeit genießen und die Stadt sauberer machen.

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Rudolf Lippert 12.04.18 16:52
Die junge Frau macht einen guten Eindruck. Nur warum studiert jemand wenn es ihm gefällt sich (beruflich) im Freien zu bewegen? Und dann noch Psychologie in Thailand? Ohne Analyse würde ich per Bauchgefühl sagen, dass das sehr schwer werden wird. Wird sie sich fortbilden? Spezialisieren? Spricht sie Englisch? Thai planen ja nicht so wie wir farangs.
Thailändische Abschlüsse kommen gleich nach chinesischen auf der Skala der Wertlosigkeit. (Private Unis natürlich ausgenommen). Eine befreundete Agrarwissenschaftlerin (Agronomie) erzählte mir über ihr Studium. Da sie fliessend Englisch spricht und international unterwegs ist sagte sie zu Ihrem Studium im internationalen Vergleich: eine Lachnummer.

Jürgen Franke 11.04.18 16:08
Dieses Problem ist sicherlich nicht
thailandspezifisch, da nicht für jeden Absolventen mit Uniabschluss automatisch ein Arbeitsplatz, möglichst noch am Wohnort, zur Verfügung stehen kann. In jedem Fall wird eine gewisse Mobilität bei der Arbeitssuche Voraussetzung für einen Erfolg.
aurel aurelis 11.04.18 16:08
Mut vs Praxis
Die Frau hält was auf sich und hat Mut, statt nach "Pattaya" zu gehen arbeitet sie die Straße sauber zu halten. Mit dem Bachelor in Psychologie geht halt noch nicht viel. Für Therapeutin bräuchte sie wahrscheinlich den Master. Wie ich in dem Beitrag zur Staatsbank schrieb dauert das Studium in Thailand zu lang. Auch ohne Gewerkschaft Erziehung usw. scheinen die Lehrkräfte es sehr ruhig zu treiben. In ihrem jetztigen Job reift sie vielleicht um mehr zu schaffen.
Kurt Wurst 11.04.18 15:22
Von Thailand 4.0
scheint sie allerdings auch noch nichts gehört haben. Ich gehe davon aus, dass die Stadtverwaltung in nicht all zu ferner Zukunft Kehrmaschinen anschaffen wird/muss.
Ingo Kerp 11.04.18 15:21
Erstaunlich, kein Job mit Bachelor Abschluß. Hätte sich die junge Dame nicht vor dem Studium schon um eine Arbeitsstelle kümmern koennen, bei der sie inzwischen hätte aufsteigen koennen und ihr Studienplatz einem anderen überlassen?