UN will Opfer der Hexerei in Afrika und Asien besser schützen

Foto: epa/Orlando Barría
Foto: epa/Orlando Barría

GENF (dpa) - Im Zusammenhang mit Hexerei werden in Afrika und Asien laut UN-Angaben jährlich Tausende Menschen getötet, verstümmelt oder schikaniert. «Diese Angriffe und Verletzungen, die häufig auf benachteiligte Menschen zielen, einschließlich Personen mit Albinismus, sind in ihrer Brutalität erschreckend», meinte die Organisatorin eines Workshops des UN-Menschenrechtsrats, Ikponwosa Ero, am Mittwoch in Genf.

Aufgrund von Gesetzeslücken und ungenügender Justizarbeit kämen die Täter allzu oft ungestraft davon, meinte die Nigerianerin Ero weiter, die selbst Albinismus (eine Pigmentstörung, die zu besonders heller Haut führt) hat. «Diese Straflosigkeit darf nicht toleriert werden.» Der Menschenrechtsrat werde sich daher erstmals gründlich mit dieser Materie befassen. Dabei sollen auch Maßnahmen zum möglichen Schutz der Opfer debattiert werden.

Zum einen zählten «Hexen» zu den Opfern, zum anderen zu den Tätern. Bei Ritualattacken würden den Menschen Körperteile abgeschnitten, sie würden verbannt, gefoltert, ermordet und ihre ganze Familie für Jahrzehnte stigmatisiert, hieß es. Laut UN geschieht dies vor allem in Tansania, Mosambik, und Malawi. Immer wieder komme es vor, dass selbsternannte Heiler zu Tötungen aufforderten. Der Aberglaube besage, dass Körperteile von Albinos Reichtum und Glück verliehen. Nach Angaben des Roten Kreuzes wird für die Leichname von Albinos viel Geld bezahlt.

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