UN: Spendenaufruf für Rohingya

Foto: epa/Abir Abdullah
Foto: epa/Abir Abdullah

UPDATE - GENF (dpa) - Nach der beispiellosen Flucht innerhalb weniger Wochen von mehr als einer halben Million Rohingya aus Myanmar nach Bangladesch hat die Europäische Union weitere 30 Millionen Euro Hilfe
zugesagt.

«Die Rohingya verdienen eine Zukunft», teilte der Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides, am Montag zum Auftakt der Geberkonferenz für die Rohingya in Genf mit. «Wir haben die
moralische Pflicht, ihnen Hoffnung zu geben.» Die EU hatte bereits 21 Millionen Euro bereit gestellt.

Seit dem 25. August sind nach UN-Angaben rund 580.000 muslimische Rohingya aus dem vorwiegend buddhistischen Myanmar in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Sie werden in ihrer Heimat verfolgt und sind nach eigenen Angaben vor Mord und Totschlag geflohen. Myanmar bestreitet ethnische Säuberungen.

Die Vereinten Nationen brauchen für sechs Monate 434 Millionen Dollar (fast 370 Millionen Euro). Davon kamen bis zu Beginn der Konferenz knapp 30 Prozent zusammen. Deutschland hat dem Roten Kreuz seit
Ausbruch der Krise fünf Millionen Euro für die Rohingya-Hilfe überwiesen. UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi mahnte, dass die Ursachen der Fluchtbewegung beseitigt werden müssten, unter anderem, dass den Rohingya die Staatsbürgerschaft verweigert werde

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 24.10.17 21:33
Wer Demokratie einführen will, wird das auch,
ohne ungebetene westliche Unterstützung, sicherlich durchführen. Vielleicht wird einmal begriffen, dass der Westen durch sein ewiges Einmischen in die inneren Angelegenheiten und Ordnung der einzelnen Länder, unter dem Vorwand demokratische Verhältnisse einführen zu wollen, erst für die endlosen Flüchtlingsströme gesorgt hat. Jetzt stehen diese, zum großen Teil ungebildeten Menschen nur mit ihrem Glauben bewaffnet, vor unseren Grenzen.
Beat Sigrist 24.10.17 16:58
@Theo Swisshai
Ich akzeptiere Ihre Meinung und Einstellung gegenüber dem Säuberungsproblem und der Menschenjagd in Burma. Aber ich weiche keinen Zentimeter von meiner Meinung gegenüber den moslemischen Staaten ab. Ich habe sehr viele moslemische Freunde hier in diesem Land und auch im Ausland - und die sind ohne Ausnahme gleicher Meinung wie ich.Nennen Sie mir ein moslemisches Land welche die Christen und andere Glaubensarten nicht verfolgen - ich kenne keines.Ich war lange Zeit in Burma und habe auch gesehen wie sich die dort unterdrückten Rohingyas gegenüber anderen Religionsgemeinschaften verhalten haben mit Gewehren und langen Messern. Man sollte immer beide Seiten mit offenen Augen ansehen nicht nur das Flüchtlingsdrama dort jetzt. Was meine Bildung anbelangt, kann ich Sie beruhigen - bin sehr zufrieden damit und habe fast alles Leben erreicht, was man sich wünschen mag -dank meiner Bildung...lol. Auch sehe ich mich als ganz normalen schweizer an mit dem Unterschied dass ich die Warheiten mit offenen Augen betrachte nicht wie Sie.Und ja ich bin sehr tolerant in jeder Beziehung ansonsten ich nicht 12 Jahre schon glücklich in einer Beziehung leben darf wo zweierlei Religionen und zweierlei Sitten und Gebräuche aufeinander treffen.Auch politisch bin weder links noch rechts sondern mache mir immer meine eigene Meinung -und darum habe ich auch keine Schauermärchen wie Sie es nennen über diese vetriebenen Menschen geschrieben sondern nur die Warheit.
Ingo Kerp 24.10.17 16:48
Die Situation der Rogingyas ist sicherlich alles andere als zufriedenstellend. Allerdings werden in den Medien nur und ausschließlich die Beschwerden dieser Menschen aufgezeigt und die VN schließen sich dem an. Unerwähnt in allen Berichten sind aber die ursächlichen Gründe dieser Situation. Von den Morden und Überfällen der Rohingyas auf z.B. Polizeidienststellen, wird nichts mehr berichtet. Dieser Punkt wird total ausgeblendet.