UN-Menschenrechtskommissar: Klima der Angst in der Türkei

Foto: epa/Tumay Berkin
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GENF (dpa) - Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al- Hussein, hat ein «Klima der Angst» in der Türkei beklagt. Er kritisierte die fortgesetzten Entlassungen von Staatsbediensteten. Die hohe Zahl lege nahe, dass die Fälle der Betroffenen nicht im einzelnen angemessen geprüft worden seien, sagte Said am Montag in Genf. Er sei sehr besorgt über den anhaltenden Ausnahmezustand.

Am Wochenende waren mehr als 3.900 Staatsbedienstete per Dekret entlassen worden, darunter Juristen, Militärs und Wissenschaftler. Ihnen wurden Verbindungen zu dem in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen, den die Türkei für den Umsturzversuch vom 15. Juli 2016 verantwortlich macht. Erst vor wenigen Tagen waren mehr als 9.000 Polizisten wegen angeblicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung suspendiert und mehr als tausend weitere festgenommen worden.

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