Gebliebene Rohingya hungern

Foto: epa/Abir Abdullah
Foto: epa/Abir Abdullah

GENF (dpa) - Die Verfolgung der in Myanmar diskriminierten muslimischen Minderheit der Rohingya geht nach Angaben von UN-Experten ungebremst weiter.

Die nach der Massenflucht im vergangenen Jahr verbliebenen Rohingya würden offenbar bewusst ausgehungert, sagte die UN-Sonderberichterstatterin Yanghee Lee am Montag vor dem Menschenrechtsrat in Genf. Sie habe Berichte erhalten, dass Menschen am Gang zum Markt und zu ihren Feldern gehindert würden und dass ihre Tiere konfisziert worden seien.

Verlassene Rohingya-Dörfer würden dem Erdboden gleichgemacht und an ihrer statt würden Stützpunkte für Sicherheitskräfte errichtet. Das lasse daran zweifeln, dass die Regierung ihre Zusage ernst meine, dass die Flüchtlinge zurückkehren könnten.

Nach einer Welle der Gewalt gegen die Rohingya waren im vergangenen Sommer mehr als 650.000 Rohingya in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Dort entstand eines der größten Flüchtlingslager der Welt. Die Rohingya werden seit Jahrzehnten verfolgt. Das buddhistische Land verweigert den teils seit Generationen dort lebenden Menschen die Staatsbürgerschaft und bezeichnet sie als illegale Einwanderer.

Die Sonderberichterstatterin forderte ein Büro in Bangladesch, das Beweismaterial für Menschenrechtsverletzungen sammelt. Täter müssten zur Verantwortung gezogen werden. Auch wenn Gewalt von dem Militär und den Sicherheitskräften ausgehe, betreffe dies auch die Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. «Zu wissen, was passiert, und nichts zu tun - das gehört auch zur Verantwortung», sagte sie. «Komplizenschaft ist eine sehr ernste Sache.» Myanmar hat Lee zur unerwünschten Person erklärt und lässt sie nicht ins Land.

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Leserkommentare

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TheO Swisshai 15.03.18 21:20
@Thomas Gittner / Nicht richtig
Es ist bestimmt nicht 200 Jahre her, seit ein Moslemischer Staat von einem mehrheitlich christlichen Staat angegriffen wurde. Doch ich verstehe was Sie meinen und Sie haben damit auch recht. Das rechtfertigt aber nicht eine Pauschalverurteilung aller Moslem. Extremisten und Fanatiker gibt es in jeder Religion und auch bei den Moslem ist deren Anteil gering.
TheO Swisshai 13.03.18 23:51
@Ruediger Boeger / Immer die Moslems
Wenn Sie das so sehen und mit dem gleichen Massstab die Scherereien, Konflikte und Kriege zählen, in die Christen die letzten 1000 Jahren verwickelt waren und es immer noch sind, dann kommen die Moslems dagegen aber sehr gut weg. Wahrscheinlich haben Sie auch die 2 bisher einzigen Weltkriege vergessen, in denen sich hauptsächlich die christlichen Staaten bekriegt und die Muslime nur eine kleine Rolle gespielt haben. Dass sich Christen gegenseitig an die Gurgel gehen, wie Sie das nennen, hat in Europa hingegen schon eine lange Tradition, auch daran haben Sie wohl nicht gedacht. Aber eben, Sie haben es ja selbst schon sehr schön gesagt, Schuld haben freilich immer die anderen. NB: Ich lerne gerne dazu, könnten Sie mir deshalb netterweise sagen, wann und wo Muslime in Scherereien mit Atheisten und diversen Animisten verstrickt waren, wie Sie das in Ihrem Kommentar behaupten ? Das wäre mir nämlich neu. Ich glaube jedoch, dass jetzt von Ihrer Seite, nicht mehr viel Vernünftiges kommen wird. Es ging Ihnen bei Ihrem Kommentar doch in erster Linie darum, zu provozieren und Muslime in ein möglichst schlechtes Bild zu rücken.
Norbert Kurt Leupi 13.03.18 19:30
Behauptung / Herr TheO Swisshai
Ihren Comment an Herr D.Pires ist vollkommen richtig und wird auch durch den neuesten UN-Bericht aus Genf bestätigt oder sogar noch mit folgender Meldung erweitert , nämlich , dass die Vereinten Nationen der Regierung "Burmas " vorwerfen, die muslimische Minderheit auszuhungern und damit zur Flucht zu zwingen .Das Vorgehen gegen die Rohingyas weist alle Merkmale eines Völkermords auf ! Herr Pires ist ja bekannt ,dass er mit der Muslime und dem Islam nicht liebäugelt , ich allerdings auch nicht , mit den scheinheiligen Katholen !
Chris Star 13.03.18 17:15
Iphone
Nicht jedes Smartphone ist ein iPhone. Voll auf die Werbung reingefallen, werter Herr. Die meisten sind sogar keines. Das Bild hat eine zu schlechte Auflösung, um da ein iPhone erkennen zu können. Die äußeren Rundungen lassen eher darauf schließen, dass es keines ist. Warum sollte das wichtig sein? Nun, ob ein armer Rohingya ein 1000€ iPhone hat, oder nur ein 80€ Android-Smartphone würde tatsächlich unterschiedliche Aussagekraft haben... Krass ist, dass die Einwohner Myanmar's aufgrund der vorherigen Abgeschiedenheit durch die Diktatur einen Riesensprung gemacht haben aus der analogen Zeit, ohne Internet, ohne die diversen Computer Entwicklungsstufen, direkt zum smarten Handcomputer mit Vernetzung!! Man stelle sich vor, das wäre wie ein Zeitsprung von 1985 nach 2015. 30 Jahre durch die Vorspultaste von heut auf morgen...
TheO Swisshai 13.03.18 16:24
@Dracomir Pires / Behauptung
Die Verfolgung der Rohingyas ist keine Behauptung, sondern eine handfeste Tatsache. Seit der Unabhängigkeit Birmas 194,8 führte die Regierung gegen die Rohingya 20 gut dokumentierte militärische Operationen durch. Folgen der teils massiven Militäroperationen waren der Tod vieler Rohingya, die Verwüstung ihrer Siedlungsgebiete und Heiligtümer sowie die teils systematische Zerstörung ihrer Infrastrukturen.1982 wurden sie zu Staats-und Rechtslosen. Sie sollten sich dringend besser informieren, bevor Sie solche Märchen verbreiten und was hat übrigens Merkel mit den Rohingyas zu tun ?
Dracomir Pires 13.03.18 15:24
"Die Rohyngia werden seit Jahrzehnten verfolgt" ..
... ist eine Behauptung, die auch von Merkel stammen könnte. Dabei ist es gerade umgekehrt, die moslemischen Einwanderer verfolgten die Einheimischen und überfielen Militär- und Polizeiposten.
TheO Swisshai 13.03.18 15:23
@Detlef Karg / Rohingyas
Lassen Sie doch Ihren Frust über die Zustände in Deutschland, nicht ständig an den Rohingyas aus. Was haben die überhaupt mit der Flüchtlingsthematik in Deutschland zu tun ? Die Rohingyas können doch nichts dafür, dass Sie sich vorkommen, als würden Sie nur noch bekommen, was die Flüchtlinge übrig gelassen haben. Für diese Entwicklung ist die Regierung in Deutschland verantwortlich und diese ist demokratisch vom Volk gewählt. Als Deutscher haben Sie Rechte und können Wählen und haben damit eine Möglichkeit sich gegen Missstände zu wehren. Bei den Rohingyas sieht das ganz anders aus, i-Phone hin oder her.