UN-Ernährungsprogramm stoppt Hilfslieferungen in Rakhine

Foto: epa/Nyunt Win
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NAYPYIDAW (dpa) - Das Welternährungsprogramm (WFP) hat Hilfslieferungen in der umkämpften Region Rakhine im Norden Myanmars aus Sicherheitsgründen gestoppt. Seit Mitte Juli könnten im Norden Rakhines keine Lebensmittel mehr verteilt werden, seit vergangener Woche seien die Lieferungen auch im Zentrum wegen der anhaltend schlechten Sicherheitslage nicht mehr möglich, teilte das WFP am Samstag in Rom mit.

Seit Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingyas Militärposten in Rakhine überfielen, schlagen die Streitkräfte hart zurück. Inzwischen brennen ganze Dörfer. Beobachter sprechen von der schlimmsten Gewaltwelle seit den Unruhen von 2012. In einer Woche wurden nach Armeeangaben etwa 400 Menschen getötet, fast 40.000 Rohingyas flohen seit dem 25. August in das benachbarte Bangladesch.

Insgesamt etwa 250.000 Hilfsbedürftige könnten nun nicht mehr unterstützt werden, teilte das WFP mit. Mitarbeiter blieben aber vor Ort, um die Hilfslieferungen so bald wie möglich wieder aufzunehmen.

Das WFP betonte, die Entscheidung habe nichts mit den Vorwürfen der Regierung im vorwiegend buddhistischen Myanmar zu tun, internationale Hilfsorganisationen unterstützten militante Rohingyas. So sollen angeblich Kekse aus WFP-Lieferungen in einem Trainingslager gefunden worden sein.

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