NEW YORK (dpa) - UN-Generalsekretär António Guterres hat die Krise um die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar als «humanitären und menschenrechtlichen Alptraum» bezeichnet. Seit dem Ausbruch der Gewalt Ende August habe sich die Krise zur «am schnellsten voranschreitenden Flüchtlingsnotsituation der Welt» entwickelt, sagte Guterres am Donnerstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Die dadurch entstandene humanitäre Krise sei «nicht nur Brutstätte für Radikalismus, sondern setzt gefährdete Menschen inklusive junger Kinder dem Risiko von Kriminalität wie Menschenhandel aus».
Mehr als eine halbe Million Menschen sind seit Beginn der Krise nach UN-Angaben ins benachbarte Bangladesch geflohen. Weitere 250.000 Rohingya könnten zusätzlich gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen, wenn die Regierung von Myanmar die «systematische Gewalt» in der Rakhine-Provinz nicht angehe, sagte Guterres. Bislang seien nach Angaben aus Myanmar mindestens 176 der 471 muslimischen Dörfer im Norden der Rakhine-Provinz komplett verlassen worden.
Die muslimische Minderheit der Rohingya ist staatenlos, nachdem ihnen die damalige Militärjunta 1982 die Staatsbürgerschaft entzogen hatte. Die derzeitige Krise war Ende August ausgebrochen, nachdem Rohingya-Milizen Polizei- und Militärposten angegriffen hatten. Die Sicherheitskräfte des gingen anschließend mit großer Härte gegen viele muslimische Dörfer vor.
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