Türkei und Iran beraten Einsatz gegen kurdische Milizen

 Erdogan (M.) bei Beratungen mit Mohammed Hussein Bagheri (l.) und einem hochrangigen General der türkischen Armee. Foto: epa/Turkish President Press Office
Erdogan (M.) bei Beratungen mit Mohammed Hussein Bagheri (l.) und einem hochrangigen General der türkischen Armee. Foto: epa/Turkish President Press Office

ISTANBUL (dpa) - Die Türkei und der Iran haben nach Angaben von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Gespräche über einen gemeinsamen Einsatz gegen kurdische Milizen im Irak geführt. Eine solche Aktion gegen «Terrororganisationen» stehe immer auf der Agenda, sagte Erdogan am Montag am Istanbuler Atatürk-Flughafen vor einer Reise nach Jordanien. Man habe beim Besuch des iranischen Militärchefs, Mohammed Hussein Bagheri, in der vergangenen Woche darüber gesprochen.

Sowohl die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, die in der Türkei operiert, als auch die ihr nahestehende iranische PJAK haben in der kurdischen Autonomieregion im Nordirak Stützpunkte. Die PKK ist in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet.

Im kommenden Monat planen die Kurden im Nordirak ein Referendum über die Unabhängigkeit, was Teheran und Ankara kritisch sehen. Die Türkei befürchtet, dass ein kurdischer Staat im Irak oder auch in Syrien, die Unabhängigkeitsbestrebungen der Kurden im eigenen Land befeuern könnten.

Im syrischen Bürgerkrieg vertreten die Türkei und der Iran allerdings unterschiedliche Interessen. Teheran unterstützt mit Russland den syrischen Staatschef Baschar al-Assad, die Türkei dagegen die Opposition.

Seit dem Scheitern eines mehr als zwei Jahr anhaltenden Waffenstillstands im Sommer 2015 geht die Türkei im Südosten des Landes militärisch gegen die PKK vor. Diese verübt wiederum immer wieder Anschläge im Land.

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