Trickbetrug im Taxi

Trickbetrug im Taxi

Ein Leser warnt vor betrügerischen Schleppern am Don Mueang Airport in Bangkok:

Der Zwischenfall, um den es geht, ereignete sich am 19. Oktober 2017, ca. 16.30 Uhr am Flughafen Don Mueang in Bangkok. Wir kamen mit der Fluggesellschaft AirAsia von der malaysischen Insel Penang und wollten nach der Landung gleich mit einem Taxi weiterreisen nach Hua Hin. Da wir einiges an Gepäck hatten, brauchten wir ein größeres Taxi. An dem öffentlichen Taxi-Schalter im Flughafen Don Muang erkundigte ich mich nach dem Fahrpreis. Dieser sollte 5.400 Baht betragen, welcher für mich völlig unangemessen war.

In der Lobby des Flughafens sprachen uns dann zwei Männer mit einem Taxischild an und fragten nach unserer Weiterfahrt. Sie nannten uns einen Preis nach Hua Hin in einem größeren Taxi in Höhe von 3.000 Baht. Insofern einigten wir uns auf diesen Preis und diese beiden Herren zeigten uns den Weg zu diesem angeblichen Taxistand. Es ging mit dem Fahrstuhl in Richtung Amari-Hotel, wo sich die Überführung über die vielbefahrene Straße befindet. Diese Überführung wurde aber nur zu einem Teil beschritten und wir wurden dann durch eine Außentür über eine enge Treppe an den Rand der Umgehungsstraße geführt. Hier warteten wir fast eine halbe Stunde und dann kam dieses angebliche Taxi, welches keinesfalls mit einem Taxischild ausgestattet war. Trotzdem ahnten wir noch nichts Böses und wir luden unser gesamtes Gepäck in dieses Taxi ein.

Einer dieser Taxi-Werber wollte aber unbedingt noch ein wenig mitfahren und setzte sich auf den Beifahrersitz. Dann fuhr das Taxi los und er forderte den Preis in Höhe von 3.000 Baht. Dieses Geld habe ich ihm vollständig gegeben und er hat es während der Fahrt angenommen. Mein Freund und ich saßen beide hinten und es war dann nach der Geldübergabe zu bemerken, dass er mit seinen Händen, für uns durch den Beifahrersitz natürlich nicht sichtbar, hantierte. Auf einmal zeigte er mir 1.200 Baht (ein Tausend-Baht-Schein und zwei Einhundert-Baht-Scheine), welche ich ihm angeblich nur gegeben hätte und er forderte dann die Nachzahlung von 1.800 Baht. Es gab einen gewissen Wortwechsel und die Situation wurde ein wenig bedrohlich. Wir saßen in einem fremden Taxi und hatten sehr viel Gepäck dabei und sollten nun offensichtlich betrogen werden. Um hier die Situation nicht allzu sehr eskalieren zu lassen und auch nicht noch größeren Schaden zu nehmen, haben wir daher den Betrag in Höhe von 1.800 Baht nachgezahlt.

Danach stieg dieser Taxi-Werber aus und bezahlte vorher den Taxifahrer mit 2.000 Baht. Diese Angelegenheit war für uns ein glasklarer Betrug. So habe ich fast zwanzig Mal in Thailand Urlaub gemacht und kenne die thailändischen Banknoten genau. In meinem Portemonnaie sind diese Scheine auch immer nach deren Wertigkeit sortiert. Zudem habe ich in Thailand an einem Bankomaten frische neue 1.000-Baht-Noten gezogen und diese auch neben einigen anderen geringwertigeren Scheinen, welche noch aus dem letzten Urlaub stammen, in meinem Portemonnaie gehabt. Bei den 1.200 Baht, welche ich angeblich nur bezahlt hätte, handelte es sich zumindest bei der 1.000-Baht-Note um einen sehr gut gebrauchten Schein und nicht um ein ganz neu erstelltes Zahlungsmittel.

Allein auch, dass dieser Taxi-Werber noch ein paar Minuten mit uns zusammenfahren wollte, hatte doch eindeutig nur den Sinn, uns auf diese Weise zu betrügen. Ansonsten hätte es doch gar nicht seiner Mitfahrt bedurft. Es war ein ganz klarer Trickbetrug, vor dem ich hiermit nur warnen möchte. Evtl. veröffentlichen Sie diese Betrugsmasche in einer Ihrer nächsten Ausgaben. Wir selber lesen immer äußerst gerne Ihre Zeitschrift bei unseren Thailandaufenthalten und sind hiervon sehr angetan. Auch hat man schon sicherlich sehr viele Warnhinweise gelesen und war dadurch auf die eine oder andere Betrügerei bereits vorbereitet. Aber leider wird man selber schon mal unvorsichtig bzw. gibt es auch immer wieder neue Betrugsmaschen.

Letztlich hat uns aber der Fahrer gut nach Hua Hin gebracht und es gab mit ihm auch gar keine Probleme. Er machte auch einen recht seriösen Eindruck, obwohl er von dieser Betrugsmasche sicherlich wusste. Das Kennzeichen dieses sog. Taxis habe ich noch fotografiert und insofern könnte eine Feststellung dieses Fahrers sicherlich erfolgen.

Hans-Joachim Schneider, Nordstemmen

Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht!

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aurel aurelis 27.11.17 09:10
einfach buchen
wenn ich bei der Ankunft nicht bloß ins Zentrum von Bangkok will (Denn da fahre ich mit dem Airdingens.) buche ich schon von daheim per Internet ein Taxi von den großen Gesellschaften. Preislich sind sie ohnehin alle gleich und es ist zuverlässig. Da kommt sogar jemand ans Tor 3 und holt mich.
Hans-Dieter Volkmann 26.11.17 15:38
Maximilian Markl / Lehrgeld
UND NICHT NUR DEM THAI DIE GESAMTE SCHULD GEBEN. Eine absurde Moral. Der kriminelle Betrüger wird von alleiniger Schuld freigesprochen. Ach, der gutgläubige Tourist hat ja auch Schuld. Er wird sicherlich eine wichtige Erfahrung gemacht haben die ihm sein zukünftiges Verhalten beeinflusst. Es gibt aber auch andere Erfahrungen. Ich habe in einer Schlange vor dem Taxi-Stand am Airport gestanden und es dauerte mir zu lange. Habe die Schlange verlassen und ein ankommendes Taxi mir zugewunken. Wir hatten mit dem Fahrer während der Fahrt eine angenehme Unterhaltung wärend der uns seine Visitenkarte gab. Jedesmal wenn wir in Don Muang ankommen rufen wir dieses Taxi. Heute sind wir befreundet.
Andreas Keasling 26.11.17 14:43
Hans Georg gebe ich Recht...
möchte aber noch hinzufügen. In solchen Fällen empfiehtl es sich immer, die Scheine einzeln und laut vorzuzählen bis zum vollen Betrag und dann, wenn Beide übereinstimmen, erst zu übergeben. So machen wir das jedenfalls schon immer, auch in Deutschland wenn etwas zu bezahlen ist. Das habe ich mir abgeguckt aus der Bank. Denn wenn ich zur Bank gehe und Geld abhebe, dann macht er das mit mir genau so. Er zählt jeden einzelnen Schein aus seiner Hand, spricht dabei deutlich und laut genug, und legt ihn auf einen Haufen. Das macht er zwei Mal. Und dann nimmt er den Haufen und gibt ihn an den Bankkunden aus. Und so gelernt mache ich es auch wenn ich größere Beträge zu bezahlen habe die aus mehreren Scheinen bestehen, die man nicht auf einen Blick erfassen kann. Mir tut nur der arme Taxifahrer leid, der für lächerliche 2000 Baht die Fahrt machen musste und dabei mit Sicherheit drauf gelegt hat. Aber er hat wohl keinen offiziellen Taxischein und ist froh über diese Schleppertypen überhaupt Geld generieren zu können.
P.I.N.O MAERZ 26.11.17 14:09
naja
war immer noch um 600 bath billiger..
Jürgen Franke 26.11.17 14:08
Herr Schneider, aus Ihrer interessanten
Schilderung des Trickbetruges geht auch hervor, dass Sie schon mehrmals in Thailand Urlaub machten. Dann hätte Ihnen das eigentlich nicht passieren dürfen. Bereits bei dem Weg zum Taxi, hätten bei Ihnen alle Alarmglocken angehen müssen. Glücklicherweise ist noch mal alles gut gegangen und Sie sind am Ziel angekommen.
Siegfried Timischl 26.11.17 14:08
Diese Touristen sind aber nicht in Deutschland sondern in Thailand Hr. Hans-Gerd Englich !!
Maximilian Markl 26.11.17 14:00
Lehrgeld
So leid es mir auch für Sie wegen des Ihnen entstandenen Verlustes tut, genau so sehr muß ich Ihnen ebenfalls vorhalten, dass Sie einfach nur äußerst leichtsinnig und gutgläubig zu sein scheinen.
Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz, das nicht nur in Thailand sondern in der gesamten Welt gültig ist:
Taxifahrten werden erst am Zielort bezahlt, erst nachdem alle Passagiere aufgestiegen und das gesamte Gepäck ausgeladen wurde!
Wir sind vor kurzem ebenfalls von dort in einem Großraumtaxi nach Hua Hin gefahren, was uns 2500 Baht gekostet hat. Diese geringe Differenz mag durch das Verhandlungsgeschick meiner thailändischen Frau zustande gekommen sein, beweist jedoch im Gegenzug, dass der ausgehandelte Preis von 3000 Baht durchaus reell (für Farang) ist.
Ich kann Ihnen nur empfehlen, den überbezahlten Betrag als "Lehrgeld" zu betrachten und nicht weiter nur dem Thai die gesamte Schuld am derartigen Ausgang der Geschichte zu geben, da sie mindestens eben so viel dazu beigetragen haben, dies überhaupt erst zu ermöglichen.
Dass Sie mit dieser Gutgläubigkeit bereits 20 Mal in Thailand Urlaub machen konnten ohne dass Ihnen ähnliches widerfahren ist, zeigt doch nur, dass man im Regelfall an keine potentiellen Betrüger kommt.
Dass das Fahrzeug, mit dem sie befördert wurden, nicht als Taxi gekennzeichnet war, ist in Thailand nicht unüblich. Habe bei meinen Fahrten mit diesen auch noch niemals etwas negatives erlebt.
Vielleicht bewahrt dies zukünftig ja andere Leser vor Ähnlichem.