Treffen zu Rohingya-Krise: Malaysia verspricht finanzielle Hilfe

Foto: epa/Fazry Ismail
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KUALA LUMPUR (dpa) - Malaysia hat der verfolgten muslimischen Volksgruppe der Rohingya in Myanmar finanzielle Hilfe zugesagt. Der malaysische Regierungschef Najib Razak kündigte am Donnerstag bei einem Sondertreffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Kuala Lumpur die Zahlung von 2,25 Millionen US-Dollar (rund 2,1 Mio Euro) für humanitäre Hilfe an. Die Außenminister der 57 OIC-Mitglieder waren in der Hauptstadt Malaysias zusammengekommen, um über das Schicksal der Rohingya zu beraten. Dieses sei nicht mehr nur ein internes Problem Myanmars, sondern könne die ganze Region destabilisieren, sagte Razak. Er sprach auch von einem «Völkermord».

Die Rohingya gehören nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) zu den am meisten verfolgten Minderheiten der Welt. Das buddhistische Myanmar verwehrt ihnen Bürgerrechte, obwohl viele der gut eine Million Menschen seit Generationen dort leben. In der Rakhine-Region an der Grenze zu Bangladesch brach Anfang Oktober eine neue Gewaltwelle aus. Die Behörden sagen, Muslime hätten Grenzposten attackiert und neun Polizisten getötet. Das Militär greift seitdem hart durch, Staatsmedien zufolge sind Dutzende Menschen bei den Unruhen umgekommen. Laut UN flohen 65.000 Menschen aus Rakhine nach Bangladesch. In Malaysia leben weitere rund 56.000 Rohingya.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Detlev F. Neufert 28.01.17 21:47
Malaysia sollte alle Flüchtlinge aufnehmen
Malaysia sollte alle Flüchtlinge aufnehmen. Dann wäre das Problem für beide Seiten bestens geregelt. Die Muslime mögen doch keine Ungläubigen. Warum dann in einem buddhistischen Land leben wollen?