Tourismusministerin: Land muss Sexindustrie loswerden

Foto: epa/How Hwee Young
Foto: epa/How Hwee Young

BANGKOK: Obwohl Prostitution in Thailand illegal ist, setzt die Sexindustrie jedes Jahr zig Milliarden Baht um. Doch die Politik will die Bedeutung der Sexbranche nicht wahrhaben, sie spielt das Thema herunter.

So erklärte Tourismusministerin Kobkarn Wattanavrangkul, Urlauber kämen nicht wegen Sex nach Thailand, sondern wegen seiner schönen Kultur, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Kobkarn wünscht sich Thailand als Ziel für Qualitätstouristen, das Land müsse die Sexindustrie loswerden. Das allerdings träfe die Wirtschaft empfindlich, die Arbeitslosigkeit würde rapide zunehmen. Es müssten ja nicht nur Bars und Massage Parlours schließen, ohne die Einnahmen sogenannter Sextouristen schlidderten Hotels und Gastronomie, Einzelhandel und Gewerbetreibende in die Pleite. Zudem wird vielfach verkannt, dass die Sexindustrie nur an Ausländern verdient; thailändische Männer sind Kunden in Massage Parlours, Bordellen und Karoke-Bars, Polizisten und Verwaltungsbeamte finanzieren ihre Luxuslimousinen und Wohnhäuser über Korruption.

Nach einem Bericht von UNAIDS, einer Organisation der Vereinten Nationen, sind in Thailands Sexbranche über 120.000 Frauen und Männer beschäftigt, gegenüber lediglich 37.000 im Nachbarland Kambodscha. Eine ehemalige Prostituierte aus der Provinz Maha Sarakham sagte Reuters, sie habe mit 19 Jahren in der Bangkoker Sexindustrie begonnen und jede Nacht bis zu 5.000 Baht verdient, fast 20 Mal mehr als der für Thailand geltende Mindestlohn von 300 Baht je Tag.

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Jack N.Kurt Leupi 22.12.16 17:49
Prostitution /Herr Wilfried Stevens
Dass Prostitution zum ältesten Gewerbe zählt und dass man diese" Institution "braucht ,da hat Herr Boerner natürlich recht und das müssen wir ihm zugestehen !Dass sich aber "fast jede Frau prostituiert" ist aus der Luft gegriffen!Die allgemeine Prostitution und weitverbreiteste ist die gewerbsmässige Ausübung sexueller Handlungen mit wechselnden Partnern auf dem Strassenstrich,in Bordellen oder privat zu Hause/Hotel gegen Entgeld oder Freierlohn! Es gibt aber in der Neuzeit Prostitution mit abweichendem Verhalten, dazu zählt Telefonsex oder Kontaktaufnahme über andere elektronische Medien ! Dabei ist aber kein "Zusammenprallen" von zwei Körpern möglich ! Auch beim Escort-Service ist nicht immer Sex inbegriffen, also keine sexuellen Handlungen im Spiel und vielmals fliesst kein Geld, aber grosszügige Geschenke wie Diamantringe oder Nerzmäntel etc.Und da meine ich, da hat Herr Boerner auch wieder recht, dass viele Hausfrauen von diesen "Angeboten" Gebrauch machen. Von den Mätressen der Teppichétage wollen wir erst gar nicht reden ! Und ob das auch Prostitution ist oder nur "Geschenkaustausch" kann ich nicht eindeutig bejahen !
Jürgen Franke 04.08.16 11:15
Michael
diesen Betrag hatte ich noch in bleibender Erinnerung. Aber diesen Industriezweig ist Thailand bestimmt inzwischen losgeworden.
Max Gie 24.07.16 19:28
Prostitution etc
Herr Hardy Kromarek Thanathorn
Nicht vergessen das beim total moslemischen Staat die Frau dann vergewaltigt wird und anschließend gesteinigt wird da sie das ja selbst verursacht hat oder das Schwert bekommt falls sie sich wehrt.
Über das Thema sage ich nur so viel das ich froh bin noch einige sozialen Fähigkeiten zu besitzen und mich nicht für ein paar Bath auf fremde junge Mädchen legen muß.Wäre mir auch viel zu eklig.Geschmackssache?!
Eros Ancoletti 19.07.16 18:25
Tourismus
Viele leben davon drüben,sogar nicht die madels und ihre ganze arme families nur.. wohin das ganze geld noch eigenlich trifft ,
können sie sich gar nicht vorstellen , falls sie dagegen sind dann aber mussen sie mit denn sehr grosseren Thais auch kampfen können, das ist nicht so einfach wie sie sich vorstellen genedige Tourismusministerin.
Jürgen Franke 19.07.16 03:17
Auch in Deutschland
wissen viele Politiker nicht, was sich im Lande so abspielt. Warum soll nun das ausgerechnet in Thailand anders sein.
jean m. baertschi 18.07.16 17:28
sextourismus
musste schmunzeln, bei der ueberschrift des artikels und auch beim lesen.....
habe selber 1977-1983 in bkk, an der patpong1 eine bar gefuehrt und schon zu dieser tauchte immer wieder das geruecht auf, dass man den sextourismus eindaemmen oder besser noch aufheben wolle.....und heute 2016 kommt die tourismusministerin auf die idee, dies nun umsetzen zu wollen......na ja.....schauen wir mal!
heinz hinden 18.07.16 16:55
Sexindustrie
Ja natürlich, Urlauber kommen keinesfalls wegen Sex und Prostitution nach Thailand, nein nein, nur wegen der "wunderschönen" Kultur.
Eros Ancoletti 18.07.16 16:48
lach
gerade wer das sagt , hat schon alles zu hause genügend.
aber viele anderen eben nicht.
Ingo Kerp 18.07.16 11:57
Sex-Industrie
los werden und auf zig Mrd. THB verzichten? Ist der Schritt der Tourismusministerin beispielhaft oder vernichtend? Lediglich 120.000 Frauen + Männer sind lt. Vereinten Nationen im Sexgewerbe tätig? Ich schenke denen mal ein paar Taschenrechner, damit sie auf die richtigen Zahlen kommen. Es müßte sich vieles ändern, um die von den thail Behörden immer wieder erwähnten "Qualitätstouristen" in's Land zu holen. Dazu gehört nicht nur ein Abschaffen der Sexindustrie, die bisher ein Garant für eine sprudelnde Geldquelle ist.