Taiwan: Tote nach starkem Erdbeben

Foto: epa/Ritchie B. Tongo
Foto: epa/Ritchie B. Tongo

TAIPEH (dpa) - Gefährlich neigt sich das Gebäude zur Seite: Nach einem Erdstoß stürzt ein Hotel in Taiwan ein. Seit Tagen bebt auf der Insel die Erde. Kommt das ganz große Beben erst noch?

Ein starkes Erdbeben hat in Taiwan die Menschen aus dem Schlaf gerissen. Erste Berichte von Behörden gingen von mindestens zwei Toten und mehr als 200 Verletzten aus.

Zudem stürzte nach Angaben der Feuerwehr ein Hotel ein. Das Beben hatte der US-Erdbebenwarte USGS zufolge eine Stärke von 6,4 und ereignete sich nach Ortszeit am Dienstag kurz vor Mitternacht (MEZ 16.50 Uhr). Bei einem Erdstoß mit ähnlicher Stärke vor zwei Jahren waren in Taiwan mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen.

Das Zentrum des Bebens lag in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern, etwa 20 Kilometer nordöstlich der Stadt Hualian an der Ostküste Taiwans. Bereits in den vergangenen Tagen hatte in der Region wiederholt die Erde gebebt. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht.

Die Erdbebenwarte Taiwans gab die Stärke mit 6,0 an. Der Erdstoß war auf der gesamten Insel zu spüren, in der Hauptstadt Taipeh mit einer Stärke von 3,0. Die USGS meldete auch Nachbeben.

Ersten Berichten zufolge wurden in Hualian mehrere Gebäude beschädigt. Die nationale Feuerwehrbehörde berichtete, im kollabierten «Marshal Hotel» seien mehrere Menschen eingeschlossen, gab die Zahl aber deutlich geringer an als der Lokalsender ETTV, der von Dutzenden Eingeschlossenen berichtet hatte.

Die Rettungsarbeiten waren im Gange. Auf Twitter verbreitete Fotos zeigten aufgerissene Straßen. In Hunderten Haushalten fiel der Strom aus, berichtete die Nachrichtenagentur CNA.

In der Nähe von Taiwan treffen zwei tektonische Platten aufeinander, auf der Insel bebt immer wieder die Erde. Ein Beben der Stärke 7,3 erschütterte Taiwan im September 1999. Damals starben dort mehr als 2.400 Menschen.

2016 kamen im Süden Taiwans bei einem Beben der Stärke 6,4 in der Nähe der Stadt Kaohsiung 116 Menschen ums Leben. Mehrere Hochhäuser waren eingestürzt. Die Behörden machten Pfusch am Bau und nicht eingehaltene Vorschriften zum Erdbebenschutz mitverantwortlich.

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