KABUL (dpa) - Bei einem Luftangriff der US-Luftwaffe auf Extremisten in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach offiziellen Angaben zahlreiche Zivilisten verletzt oder getötet worden. «Tragischerweise hatte eines der Geschosse eine Funktionsstörung», heißt es in einer in der Nacht auf Donnerstag per Email verschickten Stellungnahme der Nato-Mission Resolute Support. Wie viele Menschen verletzt oder getötet wurden, ging aus der Mitteilung nicht hervor.
Der Luftangriff hatte sich am Mittwochnachmittag gegen eine Gruppe von Extremisten gerichtet, die während des Besuchs von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und US-Verteidigungsminister James Mattis aus einem Privathaus heraus mit Raketen und Mörsergranaten auf den Flughafen der Stadt geschossen hatten.
Die afghanische Polizei hatte am Mittwochabend verlauten lassen, ein Zivilist sei getötet und elf weitere seien verletzt worden, als eine Rakete ein Privathaus getroffen habe. Zu dem Anschlag hatten sich sowohl die radikalislamischen Taliban als auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt.
Die vier Angreifer, die nach stundenlanger Belagerung getötet wurden, hätten «hochexplosive Munition» abgefeuert und Selbstmordwesten detonieren lassen, heißt es in der Nato-Mitteilung. Damit sei eine große Zahl Zivilisten in Gefahr gebracht worden. Afghanische Polizisten hatten der Deutschen Presse-Agentur gesagt, der Luftangriff sei per Drohne ausgeführt worden.