Razzia bei Korean Air

Razzia in der Zentrale von Korean Air im Westen von Seoul. Foto: epa/Yonhap
Razzia in der Zentrale von Korean Air im Westen von Seoul. Foto: epa/Yonhap

SEOUL (dpa) - Vor etwa drei Jahren sorgte bereits die älteste Tochter des Chefs der Fluglinie Korean Air mit einem Wutanfall in einem südkoreanischen Flugzeug für Schlagzeilen - jetzt ermittelt die Polizei gegen die jüngere Tochter wegen einer mutmaßlichen Tätlichkeit.

Cho Hyun Min, Vize-Vorsitzende der Airline und jüngste Tochter von Chef Cho Yang Ho, soll während einer Geschäftsbesprechung in Rage geraten sein, den Manager einer Werbefirma angeschrien und ihm Wasser ins Gericht geschüttet haben. Am Donnerstag durchsuchten Beamte die Zentrale von Korean Air im Westen von Seoul, wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Die Beamten seien möglichen Hinweisen auf Vertuschung nachgegangen.

Eine Firmensprecherin bestätigte die Durchsuchung. Sie nannte aber keine Details. Cho Hyun Min, die von ihrem Posten als Vize-Vorsitzende bei Korean Air suspendiert ist, hatte sich für ihr Verhalten entschuldigt. Sie bestritt jedoch, gegen den Manager tätlich geworden zu sein. Der Vorfall hatte sich im März ereignet.

Chos ältere Schwester Cho Hyun Ah erlangte wegen der sogenannten «Nussaffäre» auch im Ausland unrühmliche Bekanntheit. Cho Hyun Ah war im Dezember 2014 in einer Passagiermaschine von Korean Air in Rage geraten, als ihr eine Flugbegleiterin Nüsse in einer Tüte und nicht in einer Schale reichte. Als Folge des sich daraus entwickelten Streits wurde das Flugzeug von der Startbahn auf dem Flughafen John F. Kennedy in New York wieder zum Gate gezogen. Cho wurde im Februar 2015 unter anderem wegen Gefährdung der Luftfahrtsicherheit zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt. In einem Berufungsprozess erhielt sie später eine Bewährungsstrafe.

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