DOHA (dpa) - US-Außenminister Rex Tillerson sieht einen Lösungsansatz in der Krise um das von seinen Nachbarstaaten blockierte Golf-Emirat Katar in weiter Ferne. «Es gibt keine starken Hinweise darauf, dass die Parteien schon bereit dafür sind, miteinander zu reden», sagte Tillerson am Sonntagabend bei einem Besuch in Katars Hauptstadt Doha. Bei seinem vorherigen Stopp in Saudi-Arabien habe er Kronprinz Mohammed bin Salman gebeten, den Dialog mit Katar wieder aufzunehmen. Die USA könnten aber keine Gespräche erzwingen zwischen Leuten, die nicht bereit sind, miteinander zu reden.
Anfang Juni brachen Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten die diplomatischen Beziehungen zu dem Emirat ab und schlossen ihre Grenzen. Sie warfen Doha die Terrorfinanzierung vor und verlangten weitreichende Zugeständnisse. Beobachter sehen darin auch den Versuch der saudischen Regierung, ihre Dominanz in der Region auszubauen. Alle Vermittlungsbemühungen blieben bisher erfolglos.
Tillerson bescheinigte Katar am Sonntag jedoch Fortschritte beim gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus. Die USA seien zufrieden, auch wenn es noch mehr Arbeit zu tun gebe.