Thein Sein ebnet Suu Kyi womöglich Weg ins Staatsamt

RANGUN: Myanmars Präsident Thein Sein hat am Freitag ein lange verhindertes Gespräch mit Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi und der Armeespitze über die Wahlen im nächsten Jahr geführt.

Die Friedensnobelpreisträgerin will für das Präsidentenamt kandidieren, doch verhindert dies bislang ein Verfassungsparagraf. Bemühungen, die Verfassung zu ändern, scheiterten bisher am Widerstand des Militärs und der von ihm gegründeten Partei (USDP), die das Parlament dominiert. Einzelheiten verlauteten zunächst nicht, berichtete die Zeitung «Eleven Myanmar». Eine Verfassungsänderung sei aber möglich, zitierten Lokalmedien Quellen aus dem Präsidentenamt.

Das Gespräch kam einen Tag nach Anrufen von US-Präsident Barack Obama bei Thein Sein und Suu Kyi zustande. Obama wird in zwei Wochen selbst in Myanmar - früher Birma - sein und mit beiden persönlich reden. Er nimmt dort Mitte November am Gipfeltreffen der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (Asean) teil. Obama forderte in den Telefonaten Wahlen, die alle Kräfte einschließen und glaubhaft seien, wie das Weiße Haus mitteilte.

Myanmar war bis 2011 eine Militärdiktatur. Suu Kyi stand unter Hausarrest. Eingeschränkte Wahlen brachten Ex-General Thein Sein an die Macht. Er treibt Reformen voran. Das Militär hat sich aber eine Sperrminderheit im Parlament vorbehalten. (Foto: epa)

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