Thaksin wegen Majestätsbeleidigung im Visier

Ex-Regierungschef Thaksin Shinawatra. Foto: The Nation
Ex-Regierungschef Thaksin Shinawatra. Foto: The Nation

BANGKOK (dpa) - Der im Exil lebende thailändische Ex-Regierungschef Thaksin Shinawatra soll wegen Majestätsbeleidigung angeklagt werden.

Dabei gehe es um ein Interview, das Thaksin 2015 einem südkoreanischen Medium gegeben habe, sagte der neue Generalstaatsanwalt des südostasiatischen Landes, Khemchai Chutiwong, am Freitag auf einer Pressekonferenz in Bangkok.

Eine Anklage gegen Thaksin konnte noch nicht erhoben werden, weil er dafür den Angaben zufolge im Lande sein muss. Es liege nun an der Polizei, den Ex-Premier zu orten und eine Anklage sowie einen Auslieferungsantrag voranzubringen, sagte Khemchai.

Thaksin war 2006 vom Militär entmachtet worden und 2008 aus Thailand geflohen, um einer Gefängnisstrafe zu entgegen. Seitdem lebt er dem Vernehmen nach abwechselnd in London und Dubai. Seine Schwester Yingluck Shinawatra war als Regierungschefin 2014 vom Militär abgesetzt worden. Auch sie floh kürzlich vor einer drohenden Gefängnisstrafe ins Ausland und hält sich jetzt in Großbritannien auf.

Thailand hat strikte Gesetze, die Kritik an der Königsfamilie oder Beschimpfungen mit bis zu 15 Jahren Haft ahnden.

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