BANGKOK: Hunderte thailändische Frauen wurden in den letzten Jahren in die USA gebracht und gezwungen, als "moderne Sex-Sklavinnen" zu arbeiten.
Am Donnerstag hat die Justiz in Minneapolis Anklage gegen 38 Menschen wegen Menschenhandels und Förderung der Prostitution erhoben. Staatsanwalt Gregory Brooker zufolge ist die Strafverfolgung wegen Menschenhandels die größte in den USA.
Die Thais wurden mit Versprechungen für ein besseres Leben angelockt, sie sollten in Amerika einen guten Job erhalten. Panida Rzonca, Anwältin des Thai Community Development Center in Los Angeles, erzählte die Geschichte eines Opfers. Die Frau verließ ihre Familie in Thailand, um eine Massage-Job zu bekommen. Bei der Ankunft in den USA wurde ihr der Pass weggenommen, und man sagte ihr, dass sie Schulden in Höhe von 35.000 Dollar abarbeiten müsse. Sie entdeckte, dass sie in die USA nur für kommerziellen Sex gebracht worden war. Später entkam die Frau.
Die Thais mussten für Miete, Essen und persönliche Gegenstände bezahlen, so dass es schier unmöglich war, ihre Schulden zurückzuzahlen, berichtet die Nachrichtenagentur AP weiter. Die Frauen wurden durch mehrere Prostitutionshäuser geschleust und durch den Einsatz von Gewalt gezwungen, viele Stunden Männer zu bedienen. Stationen waren u.a. Los Angeles, Chicago, Las Vegas, Phoenix, Minneapolis, Washington, Houston und Dallas.
Als Teil der Geldwäsche-Regelung mussten die Frauen Bankkonten in den USA eröffnen, dort wurden Erlöse aus dem Prostitutionsgeschäft versteckt. Die Organisation rekrutierte auch Personen, um große Summen Bargeld nach Thailand zu bringen oder zu überweisen. Die Anführer des Sex-Ringes sollen sich nach Thailand abgesetzt haben.