TEL AVIV (dpa) - Israel hat seinen Grenzübergang zur ägyptischen Sinai-Halbinsel aus Furcht vor einem unmittelbar bevorstehenden Terroranschlag in der Gegend für eigene Staatsbürger geschlossen. Die Grenze in Taba werde nur für Israelis geöffnet, die aus der einst beliebten Touristenregion zurückkehrten, teilte ein Sprecher des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montag mit. Er rief Landsleute auf, den Sinai sofort zu verlassen.

Die israelische Antiterrorbehörde hatte vor der Anschlagsgefahr gewarnt. Die Schließung der Grenze dürfte die Reisepläne vieler Israelis über die Pessach-Feiertage durchkreuzen, die eine Woche dauern.

Das israelische Militär meldete zudem, vom Sinai sei eine Rakete in Richtung Israel abgeschossen worden. Sie schlug nach Angaben der Polizei in einem Gewächshaus im Süden des Landes ein. Verletzte gab es demnach nicht. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte das Abfeuern der Rakete über sein Sprachrohr Amak für sich.

In Ägypten waren am Sonntag bei zwei Anschlägen auf Kirchen koptischer Christen mehr als 40 Menschen getötet worden. Auch diese Taten hatte der IS für sich reklamiert.

Israel schloss für die Dauer der jüdischen Feiertage auch die Grenzübergänge zum Westjordanland und zum Gazastreifen, wie eine Sprecherin des Militärs mitteilte. Palästinensische Christen mit den erforderlichen Dokumenten könnten aber die Grenze für die Feierlichkeiten passieren; ebenso Palästinenser, bei denen humanitäre Gründe oder besondere Umstände vorlägen.