Tennis-Hausherren famos in München

Acht Deutsche im Achtelfinale

Archivbild. Foto: epa/Sebastien Nogier
Archivbild. Foto: epa/Sebastien Nogier

MÜNCHEN (dpa) - So stark waren die Gastgeber beim Tennis-Turnier in München lange nicht mehr: Gleich acht Deutsche stehen im Achtelfinale, darunter Wildcard-Starter und der Rekordsieger. Für den Superstar und Turnierfavoriten geht das Sandplatzevent am Mittwoch los.

Als «Tag der Deutschen» hatten die Veranstalter des Münchner Tennisturniers den Tag der Arbeit angepriesen - und die heimischen Profis enttäuschten zum Wochenstart nicht. Mit teils souveränen Auftaktsiegen sind Philipp Kohlschreiber, Jan-Lennard Struff, Yannick Maden und Mischa Zverev am Dienstag in das Achtelfinale der BMW Open eingezogen, das dank acht einheimischer Spieler schwarz-rot-gold dominiert ist wie schon lange nicht mehr. «Vor den eigenen Türen, wenn Familie und Freunde zuschauen, ist es schon speziell», sagte Kohlschreiber.

Vor dem Quartett hatten schon Topfavorit Alexander Zverev, der nach einem Freilos in Runde eins am Mittwoch erstmals aufschlagen wird, sowie die beiden Wildcard-Starter Yannick Hanfmann und Matthias Bachinger ihre Plätze in der Runde der besten 16 sicher. Den letzten Platz spielten am Dienstag Maximilian Marterer und Dustin Brown aus.

Rekordsieger Kohlschreiber blieb gegen den Kroaten Ivo Karlovic souverän und gestattete dem Aufschlagriesen beim 7:5, 6:4 keine Breakchance. «Ich bin happy. Ich habe mich auf ein schwieriges Match eingestellt», sagte der 34-Jährige. «Es ist nicht einfach, gegen ihn zu spielen. Aber die Befürchtungen sind nicht eingetroffen. Ich fühle mich gut, die Kurve in meinem Tennisspiel zeigte nach oben.»

Der Turniergewinner der Jahre 2007, 2012 und 2016 trifft nun auf Mischa Zverev, der Andreas Haider-Maurer aus Österreich 6:4, 6:3 schlug. Zverevs jüngerer Bruder Alexander wird als Nummer drei der Welt, topgesetzter Profi und Titelverteidiger am Mittwoch (17.00 Uhr) gegen Hanfmann antreten. «Ich fühle mich hier wohl, das Turnier war immer gut zu mir», sagte Zverev. München ist das einzige ATP-Event der niedrigsten 250er Kategorie in seinem Jahresplan.

Für Hanfmann ist das Kräftemessen mit dem deutschen Star «mit Sicherheit eine besondere Begegnung», wie der 26-Jährige sagte. Im Vorjahr hatte er mit dem Einzug ins Viertelfinale überrascht. «Ich glaube, dass ich besser bin als letztes Jahr», sagte der Münchner nach dem 6:2, 6:4 über Marcos Baghdatis aus Zypern am Montag.

Am Dienstag zog Davis-Cup-Spieler Struff nach, er gewann 7:6 (7:1), 6:4 gegen den Qualifikanten Daniel Masur. «Ich war die letzten Tage ein bisschen erkältet und hab mich nicht gut gefühlt. Jetzt bin ich glücklich», sagte der Halbfinalist von 2014. Er bekommt es nun mit Yannick Maden zu tun, der den an Nummer acht gesetzten Japaner Yuichi Sugita mit 4:6, 7:6 (11:9) und 6:2 besiegte. Weil der Sieger der Partie auf Zverev oder Hanfmann trifft, steht bereits fest, dass mindestens ein deutscher Spieler im Münchner Halbfinale steht.

Die Maximalanzahl von neun Deutschen im Achtelfinale hatte Florian Mayer verhindert. Der Routinier scheiterte bei seinem letzten Auftritt in München am Slowaken Martin Klizan, obwohl er 3:6, 6:4, 3:0 führte, dann aber den dritten Satz noch 3:6 verlor. «Am Ende ging mir ein bisschen die Luft aus», erklärte der 34 Jahre alte Bayreuther, der im Herbst seine Karriere beenden will.

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