GENF (dpa) - Mit neuen Horrorberichten über Gewalt und absichtlich in Brand gesetzte Dörfer sind aus Myanmar innerhalb eines Tages rund 11.000 muslimische Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch eingetroffen. Seit Ende August sind damit deutlich mehr als eine halbe Million Menschen geflohen. In jüngster Zeit waren pro Tag nur noch 1.000 bis 2.000 Menschen über die Grenze gekommen. Was den neuen Exodus auslöst, wissen die Experten nicht. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sei in Alarmbereitschaft und bereite sich auf noch mehr Flüchtlinge vor, sagte ein Sprecher am Dienstag in Genf.
Unterdessen startete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den Flüchtlingslagern und der Umgebung eine Massenimpfkampagne gegen Cholera. 650.000 Menschen sollen die Schluckimpfung in den nächsten Tagen bekommen, sowohl Geflüchtete als auch Einheimische. Durch die Menschenmassen in der ohnehin armen Gegend und mangelnder Wasser- und Abwasserversorgung fürchten Experten den Ausbruch der Durchfallerkrankung. Die Impfung hält für sechs Monate.