PATHUM THANI: Der vierte Tag bei der Suche nach dem ehemaligen Abt Phra Dhammajayo im Wat Phra Dhammakaya endete im Chaos. Tausende Anhänger der umstrittenen Sekte und ebenso viele Mönche mit Gesichtsmasken stellten sich den Sicherheitskräften als menschliche Schutzschilde in den Weg.
Gegen 13 Uhr hatten am Sonntag Tausende Anhänger die von Soldaten und Polizisten errichteten Blockaden überwunden und waren an den Toren 5 und 6 auf das Tempelgelände gelangt. Sie bildeten mit den Mönchen eine Sperre, die die Sicherheitskräfte vermutlich auch nicht bei Gewaltanwendung hätten überwinden können. Bei dem 20 Minuten währenden Gerangel riss ein Anhänger einem Bildreporter eine Videokamera im Wert von 300.000 Baht aus den Händen. Sie fiel zu Boden und wurde beschädigt. Generalleutnant Charnthep Sesavej sagte, die Polizei habe von den Sektenmitgliedern Fotos gemacht, um gegen sie Strafverfahren einzuleiten.
DSI-Generaldirektor Paisit Wongmuang forderte 14 hochrangige Mönche des Tempels ultimativ auf, sich bis 18 Uhr bei der Polizeibehörde im Bezirk Khlong Luang zu melden. Das galt auch für den ehemaligen Abt Phra Dhammajayo. Nach Medienangaben soll ein älterer Mönch ausgesagt haben, Phra Dhammajayo habe bereits am Donnerstag den Tempel verlassen.
Seit Donnerstag sucht das DSI mit weit über 3.000 Soldaten und Polizisten nach dem ehemaligen Abt. Dabei wurden die Strom- und Wasserleitungen zum Tempel gekappt. Der 72 Jahre alte Mönch wird Geldwäsche und Besitz von gestohlenen Vermögenswerten über 1,2 Milliarden Baht im Zusammenhang mit dem Unterschlagungsskandal bei der Klongchan Credit Union Cooperative (KCUC) sowie illegale Landnahme bei der Schaffung von Meditationszentren in mehreren Provinzen vorgeworfen. Gegen den Tempel Phra Dhammakaya und seinen Mönchen sollen 308 Strafverfahren anhängig sein.
