Taiwan: Menschenrechtsaktivist bekennt sich schuldig

 Lee Ming-che. Foto: epa/David Chang
Lee Ming-che. Foto: epa/David Chang

YUEYANG (dpa) - Der in China vor Gericht stehende taiwanesische Menschenrechtsaktivist Lee Ming-che hat sich als schuldig im Sinne der Anklage bekannt.

«Ich plädiere auf schuldig und bereue meine Tat», sagte der Hochschullehrer am Montag vor einem Volksgericht in der Stadt Yueyang in der zentralchinesischen Provinz Hunan. Dort wurde ihm der Prozess wegen «Untergrabung der Staatsgewalt» gemacht. Menschenrechtler sprachen von einem erzwungenen Geständnis.

Lee sagte aus, Artikel veröffentlicht und an Aktivitäten in der südchinesischen Stadt Guangzhou teilgenommen zu haben, mit der die Partei, die Regierung und das politische System Chinas «bösartig angegriffen und verunglimpft» worden seien.

Lee ist der erste Menschenrechtsaktivist aus Taiwan, der in China vor Gericht steht. Der Fall des 42-Jährigen, der im März bei der Einreise von Macao nach China festgenommen worden war, belastet die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Peking und Taipeh.

Seit seiner Festnahme fürchten viele Einwohner der freiheitlichen, demokratischen Inselrepublik um ihre Sicherheit, wenn sie China besuchen. Rund sechs Millionen Taiwanesen besuchen jährlich die Volksrepublik. Die kommunistische Führung in Peking betrachtet Taiwan nur als abtrünnige Provinz.

Lee stand am Montag gemeinsam mit dem chinesische Aktivisten Peng Yuhua vor Gericht. Die Anklage warf ihnen vor, die nationale Sicherheit gefährdet zu haben. Beide sollen versucht haben, das politische System zu stürzen.

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