Haft wegen geplanten Terroranschlags

Symbolbild: Fotolia.com
Symbolbild: Fotolia.com

BAYREUTH (dpa) - Weil er in Deutschland einen Terroranschlag plante, muss ein junger Syrer ins Gefängnis.

Das Landgericht Bayreuth (Bayern) verurteilte den 19-Jährigen am Mittwoch zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, die nicht zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Die Generalstaatsanwaltschaft hatte zwei Jahre und zehn Monate Haft gefordert. Die Verteidigung dagegen plädierte auf vier Wochen Jugendarrest. Der Angeklagte hatte betont, er sei kein Terrorist. «Er hatte zwei Seiten», sagte der Gerichtssprecher - die des Vorzeige-Asylbewerbers und eine dunkle Seite. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, beide Seiten können noch Revision einlegen.

In der Wohnung des Mannes in Pegnitz bei Bayreuth hatten Polizisten im Sommer Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Videos von brutalen Hinrichtungen und Anleitungen zum Bombenbau gefunden. Daher wurde er unter anderem auch wegen der Verbreitung von IS-Symbolen verurteilt. Hinzu kommen der Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie und Fahren ohne Fahrerlaubnis.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jürgen Franke 22.02.18 22:13
Wer einen Terroranschlag in Deutschland
plant, sollte seinen Wohnsitz möglichst nicht in Bayern haben. Dem Redaktionsbericht konnte entnommen werden, dass der junge Mann, mit seinen 19 Jahren, als Vorzeige-Asylbewerber, sehr vielschichtig interessiert ist.