SEOUL (dpa) - Inmitten wachsender Spannungen auf der geteilten koreanischen Halbinsel ist Südkoreas neuer Präsident Moon Jae In am Mittwoch zu einer Reise in die USA aufgebrochen. Im Mittelpunkt der Gespräche mit US-Präsident Donald Trump in Washington bis zum Freitag stehen die Allianz beider Länder und der schärfer werdende Konflikt um Nordkoreas Atomprogramm.
Er wolle die Gespräche mit Trump auch dazu nutzen, «Freundschaft und Vertrauen aufzubauen, statt nur zu versuchen, konkrete Ergebnisse in bestimmten Angelegenheiten zu erzielen», sagte der linksliberale Politiker laut der Website des Präsidialamtes vor dem Reiseantritt. Auf dieser Grundlage sollten das Bündnis beider Länder gefestigt und Wege über den Umgang mit Nordkorea erörtert werden. Es ist Moons erste Auslandsreise seit seinem Antritt am 10. Mai.
Moon hatte sein Amt mit dem Vorsatz angetreten, wieder stärker auf die kommunistische Führung in Nordkorea zuzugehen. Er betonte aber auch, eine Lösung im Konflikt mit Pjöngjang gemeinsam mit den USA anzustreben.
Trump hatte mehrfach mit Alleingängen gegen Nordkorea gedroht und auch militärische Aktionen nicht ausgeschlossen. Allerdings arbeiten die USA auch mit China daran, Nordkorea zu einer Aufgabe seines Atom- und Raketenprogramms und einer Wiederaufnahme von Verhandlungen zu bewegen. Die USA befürchten, dass Nordkorea eines Tages Interkontinentalraketen aufstellen könnte, die auch US-Festland erreichen können.