Beratungüber Gipfeltreffen geplant

Südkoreas Präsident Moon Jae-in. Foto: epa/Yonhap
Südkoreas Präsident Moon Jae-in. Foto: epa/Yonhap

SEOUL (dpa) - Trotz der abrupten Absage von gemeinsamen Versöhnungsgesprächen durch Nordkorea will Südkorea mit dem Nachbarn über dessen Gipfeltreffen mit den USA im Juni beraten.

Der Nationale Sicherheitsrat habe beschlossen, verschiedene Kanäle zu den USA, aber auch zu Nordkorea zu nutzen, um die unterschiedlichen Positionen dieser beiden Länder koordinieren zu können. Das teilte das Präsidialamt in Seoul am Donnerstag mit. Ziel sei es, dass «es einen erfolgreichen nordkoreanisch-amerikanischen Gipfel im Geist des gegenseitigen Respekts» geben werde.

Bei dem am 12. Juni in Singapur geplanten Treffen zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump geht es um eine Lösung des langjährigen Konflikts um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm. Aus Verärgerung über ein laufendes Militärmanöver der USA und Südkoreas hatte Nordkorea am Mittwoch seinen Ton jedoch wieder verschärft und damit den Annäherungsprozess auf der koreanischen Halbinsel infrage gestellt.

Das Land verschob nicht nur die für denselben Tag geplanten hochrangigen Gespräche mit Südkorea auf unbestimmte Zeit, sondern drohte auch damit, den Gipfel mit den USA absagen zu können. In einer Erklärung warnte Nordkoreas langjähriger Atomunterhändler Kim Kye Gwan die USA davor, sein Land in eine Ecke treiben zu wollen, um es zu einer «einseitigen atomaren Abrüstung» zu zwingen. Nordkorea habe in diesem Fall kein Interesse an einem Dialog.

Südkorea teilte zudem mit, man wolle sich mit Nordkorea auch darüber beraten, die bilateralen Gespräche «zu einem frühen Zeitpunkt» wiederaufnehmen zu können.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 18.05.18 14:04
Sollte das Treffen Kim - Trump nicht zustande kommen, wird Kim, lt. Trump, so enden wie Gaddafi in Libyen. Libyen mit N.Korea vergleichen kann nur, wer von der weltpolitischen Lage keine Ahnung hat. Bei dieser Weltfremdheit verwundert es nicht, wenn Trump verlangt, das das A-Bombenprogramm vom Kim nicht nur beendet, sondern zerstoert wird. Träum weiter, Trump.