Stromhandel mit Österreich wird gedeckelt

 Der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. Foto: epa/Oliver Berg
Der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. Foto: epa/Oliver Berg

BONN/WIEN (dpa) - Deutschland und Österreich haben sich auf eine Begrenzung des Stromhandels zwischen beiden Ländern geeinigt. Das sogenannte Engpass-Management gilt ab Oktober 2018 und ermöglicht Kürzungen des Handelsvolumens, wenn die Stromnetze unter besonderem Druck stehen. Dennoch sei auch künftig beiderseitiger Stromhandel in großem Umfang möglich, betonte der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, am Montag. Die Lösung werde die deutschen Verbraucher um mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr entlasten, erklärte der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Rainer Baake.

Österreichische Versorger hatten in der Vergangenheit vielfach deutschen Strom gekauft, der durch die Energiewende oft im Überangebot vorliegt und im Großhandel entsprechend billig geworden ist. Nach Schätzungen von Fachleuten betragen die gehandelten Kapazitäten in der Spitze 8 Gigawatt, die Leitungen zwischen den Ländern sind aber nur auf etwa 4 Gigawatt ausgelegt.

Die fehlende Transportkapazität erforderte dann teure Eingriffe in den europaweiten Stromfluss - etwa kostenpflichtiges Hochfahren von Ersatzkraftwerken in Österreich oder Ausweichrouten für deutschen Windstrom über Polen und Tschechien. Solche sogenannten Redispatch-Maßnahmen werden bisher vom deutschen Stromkunden mitbezahlt.

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