Staub

Oskar zählt Som Tam (Papaya-Salat) und Yam Moo (Schweinefleischsalat) zu seinen Lieblingsspeisen. Als er kürzlich am Essensstand in der Nähe seines Hauses auf die Bestellung wartete, braus­ten mit Erde schwer beladene Lastwagen in Minutenabständen an ihm vorbei. Die Fahrzeuge wirbelten Staub und Dreck auf, und die legten sich auf die am Essensstand ausgelegten Speisen und Zutaten. Gesundheitsfördernd, so dachte Oskar beim Anblick seiner lecker aussehenden Salate, kann das nun wirklich nicht sein.

Thais essen traditionell an der Straße. Weil es schon immer so war und direkt an der Fahrbahn Garküchen und kleine Restaurants preiswerte Speisen anbieten. Die Gäste stören sich anscheinend nicht an vorbeifahrenden Autos, nehmen Abgase und Staubbelästigung nicht wahr. Oskar denkt: Hier hätten Lebensmittelkontrolleure reichlich zu tun. Denn die Speisen können krank machende Substanzen enthalten.

Zu den sichtbaren Substanzen kommt ein komplexes Gemisch fester, flüssiger und ultrafeiner Partikel mit einem Durchmesser weniger als 10 Mikrometer. Dieser Feinstaub lagert sich in den Lungenbläschen ab und wird dort nur sehr langsam oder gar nicht mehr entfernt. Eine Ursache für hohe Feinstaubbelastung ist der Straßenverkehr. Deshalb liegen die Werte in einigen Bangkoker Stadtteilen bedenklich über den zulässigen Höchstgrenzen.

Dort atmen Passanten die winzigen Partikel ein, gefährdet ist ebenso die Gesundheit der Straßenhändler und der an Fahrbahnen sitzenden und essenden Hauptstädter. Mögliche Folgen: Atemwegsbeschwerden, Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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