Starke Nerven an den Börsen gefragt

Foto: epa/Frank Rumpenhorst
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FRANKFURT/MAIN (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt dürften die Anleger weiter starke Nerven benötigen. So könnten die Sorgen um die Deutsche Bank auch in der kommenden Woche für Bewegung sorgen. «Das Gespenst einer neuen Bankenkrise geht an den Finanzmärkten um», sagte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Analysten wie Jacques-Henri Gaulard vom Analysehaus Kepler Cheuvreux mahnten die Anleger jedoch zur Ruhe: Die Sorgen seien übertrieben. Zuletzt hatten sich die Kurse dann auch wieder deutlich erholt.

Am Freitag schloss der Dax nach einer Achterbahnfahrt vor dem verlängerten Wochenende mit einem Plus von 1,01 Prozent bei 10 511,02 Punkten. Am Vormittag hatten noch Sorgen über den Zustand der Deutschen Bank das Börsenbarometer um rund 2 Prozent ins Minus gedrückt.

Auf Wochensicht bedeutete das ein Minus von 1,09 Prozent; die Bilanz für den September fällt mit einem Verlust von 0,77 Prozent ähnlich aus. Für das abgelaufene dritte Quartal ergibt sich indes mit einem Anstieg um rund achteinhalb Prozent ein freundlicheres Bild.

Nach Einschätzung von Charttechnikern sollten sich Anleger auf eine kleine bis mittelgroße Verkaufswelle einrichten. Nur wenn der Dax den Bereich um 10 600 Punkte zurückerobere, könnte Entwarnung gegeben werden, hieß es in einem Kommentar von Index-Radar.

Am Montag können zumindest die Anleger am deutschen Markt verschnaufen: Wegen des Tags der Deutschen Einheit findet kein Handel am Aktienmarkt statt. In Festland-China bleibt die Börse sogar eine komplette Woche wegen Feierlichkeiten geschlossen.

Konjunkturseitig schauen die Anleger zunächst auf Stimmungsdaten aus der europäischen und der US-Industrie. Am Mittwoch beziehungsweise Donnerstag werden die Auftragseingänge veröffentlicht. Am Donnerstag und Freitag folgen schließlich Arbeitslosendaten aus den USA, die eine Grundlage für die US-Notenbank Fed in Sachen möglicher Zinserhöhung bilden.

Vereinzelt legen auch Unternehmen ihre Geschäftszahlen vor - unter Deutschlands Konzernen gibt der Verpackungsspezialist Gerresheimer am Donnerstag sein Abschneiden im dritten Quartal bekannt.

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