Stadtpolizei Zürich nennt Täter-Nationalitäten nicht mehr

ZÜRICH (dpa) - Im Gegensatz zum in der Schweiz verbreiteten Verfahren wird die Stadtpolizei Zürich künftig auf die automatische Nennung der Nationalität mutmaßlicher Straftäter verzichten.

Mit der Angabe der Staatszugehörigkeit würden eigentliche Ursachen für kriminelle Delikte verdeckt, wie etwa Armut, tiefes Bildungsniveau und Drogenkonsum, meinte der Zürcher Sicherheitsvorstand Richard Wolff von der Alternativen Liste. «Ich will ein Zeichen setzen», sagte Wolff am Dienstag zur Begründung.

Auf Nachfrage von Journalisten würden aber alle verfügbaren Informationen mitgeteilt. In Zürich regiert ein Linksbündnis. Die nationalkonservative Schweizerische Volkspartei (SVP) reagierte mit Unverständnis: «Das Nichterwähnen löst keine Probleme.».

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Ernst Schwartz 08.11.17 21:08
Nichts neues
Fast so ist es doch schon länger. Sind es Schweizer, Deutsche oder ähnlich, werden die Nationalitäten genannt, steht nichts, sind es solche, die Linke und Nette nicht nennen möchten. Der Leser möchte informiert werden, also sollte es im zutreffenden Fall sogar heissen "Schweizer mit Migrations-Hintergrund" statt nur "Schweizer Staatsbürger".
Dracomir Pires 08.11.17 15:23
Etwas extra zu verschweigen ...
... ist eine perfide Art der Manipulation. Der geneigte Leser weiss schon lange was es heisst, wenn die Nationalität nicht genannt wird. Aber er fühlt sich verarscht, wenn er nicht informiert wird, flucht dann über Behörden, Politiker und Medien und wählt deshalb RECHTS.