Sozialministerin des Rote-Khmer-Schreckensregimes gestorben

Foto: epa/Tang Chhin Sothy
Foto: epa/Tang Chhin Sothy

PHNOM PENH: Die Sozialministern des Schreckensregimes der Roten Khmer in Kambodscha ist gestorben.

Ieng Thirith (83) war die einzige Frau unter den fünf wegen Völkermordes und anderer Verbrechen angeklagten einstigen Kadern. Ihren Tod teilte das Völkermordtribunal in Kambodscha am Samstag mit. Der Prozess gegen sie war 2012 wegen Demenz ausgesetzt worden. Ihr ebenfalls angeklagter Mann, der damalige Außenminister Ieng Sary, starb 2013 vor der Urteilsverkündung.

Die Roten Khmer stürzten 1975 ein korruptes Regime. Sie versprachen eine maoistische Utopie mit einer geldlosen, egalitären Gesellschaft, zeigten sich aber schnell als brutale Machthaber. Sie verfolgten Intellektuelle und verdächtigten Zehntausende in den eigenen Reihen als Kollaborateure ausländischer Mächte. Durch Folter, Hinrichtung, Hungersnot und Zwangsarbeit kamen bis 1979 nach Schätzungen bis zu 1,8 Millionen Menschen um, ein Viertel der Bevölkerung.

Nur drei Drahtzieher der Roten Khmer sind bislang zu lebenslanger Haft verurteilt worden: Der Leiter des Foltergefängnisses Tuol Sleng, Kaing Guek Eav, der damalige Staatschef Khieu Samphan und der Stellvertreter von Regime-Chef Pol Pot, Nuon Chea. Gegen Khieu Samphan (84) und Nuon Chea (89) laufen weitere Prozesse.

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