Sogar das Zitronenholz riecht „fruchtig“

Rostbraune Bananen, gelbe Stachelbeer-Guaven, leckerer Lachs selbst gebeizt

Erstmals entwickeln sich gelbe Stachelbeer-Guvaen, die Samen dafür kamen aus dem fernen La Réunion. Fotos: hf
Erstmals entwickeln sich gelbe Stachelbeer-Guvaen, die Samen dafür kamen aus dem fernen La Réunion. Fotos: hf

Unsere sehr großen und langen gelben Zitronen sind ein Riesenhit. Sie enthalten viel Saft und nur wenige Kerne, doch nun müssen sie zurückgeschnitten werden.

Geräuchertes Zitronensalz schmeckt gut im Lachs.
Geräuchertes Zitronensalz schmeckt gut im Lachs.

Ich weiß nicht wie unsere Zitronensorte heißt, aber es handelt sich um superproduktive Pflanzen. Sie produzieren Blüten am laufenden Band und ständig große, langgezogene Früchte, manchmal bricht sogar ein Ast ab, weil einfach zu viele Früchte daran hängen. Aber jetzt schneide ich einmal eine ausufernde Pflanze radikal zurück. Das ist gefährlich, denn sie haben lange, scharfe Stacheln und die Roten Ameisen, die sich ob meines Tuns gestört fühlen, belästigen mich bei meiner Arbeit auch in erheblichem Maß.

In gute Form bringen ist nötig

Der Kompost ist fertig und kann geerntet werden.
Der Kompost ist fertig und kann geerntet werden.

Ich hätte meine Zitronen schon länger in eine gute Form bringen sollen, wobei eine klare Hierarchie der Äste entsteht, aber irgendwie tat es mir einfach weh, weil ja viel Abfall in Form von Ästen, Blättern und unreifen Früchten entsteht, und ich möglichst nichts wegschmeißen will, was mir gut gelingt: Die noch unreifen oder überreifen Früchte landen im Kompost, den wir periodisch umwenden oder auch „ernten“, das ist ganz ausgezeichnetes Material, das so entsteht. Das Wichtigste beim Kompostieren ist einfach: Kleinhacken und immer gut mit Stroh oder Heu abdecken, damit es nicht stinkt und die Mikroorganismen und anderes gut arbeiten – sprich fressen und scheißen – können, ab und zu wässern in dieser trockenen Jahreszeit.

Geräuchertes Zitronensalz.
Geräuchertes Zitronensalz.

Das so gewonnene Zitronenholz haben wir erst etwas getrocknet und dann gehäckselt, aber nicht für den Kompost verwendet. Im Internet habe ich nämlich gesehen, dass man Salz auch räuchern kann, und das haben wir nun versucht. Wir haben uns grobkörniges Meersalz besorgt und flach auf ein Backblech gelegt. Zum Räuchern haben wir das Zitronenholz verwendet.

Holz und Blätter schmecken gut

Die rostbraunen Bananen sind recht süß geworden.
Die rostbraunen Bananen sind recht süß geworden.

Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm und schon beim Häckseln unseres Zitronenholzes haben wir deutlich das Zitronige gerochen. Häufig riechen Holz und Blätter nämlich wie die Frucht oder das „Produkt“. Wenn ich Besucher durch den Discovery Garden führe, zerreibe ich immer ein paar Zimtblätter und lasse die Leute daran riechen, frage, was das sei? Viele merken, dass sie das Aroma kennen, kommen aber nicht auf den Namen Zimt. Einige erkennen den Zimt ganz genau, der ja aus der Rinde gewonnen wird, aber eben, die Blätter riechen ganz ähnlich.

Wir haben das Salz solange geräuchert, bis es sich bräunlich verfärbt hat, dann auskühlen lassen. Damit und mit Zucker, Dill und ein paar anderen Gewürzen, haben wir eine halbe Lachsseite bedeckt und 48 Stunden im Kühlschrank offen liegen lassen und somit gebeizt. Dann die entstandene Flüssigkeit entfernt und den Fisch trocken getupft. Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen, sondern auch schme­cken lassen, ein ganz tolles Aroma kommt dabei heraus.

Weitere Ereignisse im Garten diese Woche: Wir haben erstmals unsere rostbraunen Bananen geerntet und probiert. Sie sind ziemlich süß, haben einige wenige Kerne. Die gelben Stachelbeer-Guaven wachsen erstmals heran, sie sind etwa dreimal so groß wie ihre roten Kollegen. Auf ihren Geschmack sind wir gespannt.

Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957@gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite www.discovery-garden.net oder Facebookseite.





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