SINGAPUR (dpa) - Die Falcon Bank muss als zweites Schweizer Geldinstitut wegen mutmaßlicher Beteiligung an Geldwäsche Singapur verlassen. Bei Untersuchungen rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB seien «ernsthafte Versäumnisse bei Anti-Geldwäsche-Kontrollen sowie Fehlverhalten der Geschäftsleitung sowohl am Hauptsitz in der Schweiz als auch in der Singapurer Niederlassung» festgestellt worden, teilte die Aufsichtsbehörde des Stadtstaates am Dienstag mit.
Ein Manager sei festgenommen worden und der seit 2008 bestehende Status als Geschäftsbank werde entzogen, hieß es bei der Monetary Authority of Singapore (MAS) weiter. Zudem müssen die UBS und die DBS Bank aus Singapur den Angaben zufolge Geldstrafen zahlen.
Auch in der Schweiz wurde eine Strafe gegen die Falcon Bank verhängt. Unrechtmäßig erzielte Gewinne in Höhe von 2,5 Millionen Franken (rund 2,3 Mio Euro) würden eingezogen, und die Bank dürfe drei Jahre lang keine neuen Geschäftsbeziehungen mit «politisch exponierten Personen aus dem Ausland» eingehen, teilte die Finanzmarktaufsicht mit.
Im Mai hatte Singapur bereits die Schweizer BSI-Bank im Zusammenhang mit der Untersuchung rund um den Staatsfond 1MDB geschlossen. Hintergrund ist ein milliardenschwerer Korruptionsskandal in den höchsten Regierungskreisen Malaysias.