Schwules Paar öffentlich ausgepeitscht

Foto: epa/Hotli Simanjuntak
Foto: epa/Hotli Simanjuntak

BANDA ACEH (dpa) - In Indonesien sind am Dienstag zwei Männer öffentlich auspeitscht worden, weil sie Sex miteinander hatten. Die beiden Homosexuellen im Alter von 20 und 23 Jahren waren vergangene Woche nach islamischem Recht zu jeweils 85 Stockhieben verurteilt worden. Das Urteil hatte international Protest ausgelöst. Es war nach einer Gesetzesverschärfung die erste öffentliche Auspeitschung eines homosexuellen Paares in dem südostasiatischen Land.

Die Auspeitschung fand nach Berichten von Augenzeugen auf einem Gerüst statt, das in der Provinzhauptstadt Banda Aceh vor einer Moschee aufgebaut wurde. Die beiden Verurteilten seien von etwa 500 Schaulustigen mit lauten Rufen empfangen worden. Dann habe ein Mann mit einer Kapuze über dem Kopf die Hiebe verteilt.

Indonesien ist mit mehr als 200 Millionen Muslimen der weltweit bevölkerungsreichste muslimische Staat. Eigentlich ist Homosexualität dort nicht verboten. In der konservativen Provinz Aceh gilt aufgrund einer Sonderregelung seit einigen Jahren jedoch auch islamisches Recht (Scharia). Demnach kann Sex zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern mit bis zu 100 Stockhieben bestraft werden. Bislang wurde die Regelung aber noch nie angewandt.

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Siegmund Scheller 24.05.17 11:44
Zur Toleranz
Schade, dass es unseren alten Außenminister nicht mehr gibt, der wäre hingefahren und hätte für Ordnung gesorgt. Die Zeiten ändern sich eben!
Beat Sigrist 24.05.17 10:42
Wenn ein nächster Tsunami kommt, dann
denken wir besser zwei mal nach ob wir diesem Land nochmals unsere Hilfe in Form von Geld zukommen lassen sollen oder nicht! Alle Menschen welche ja nicht Ihren Glauben haben sind ungläubige und zum Abschuss frei gegeben mit dem Segen der Regierung in Jakarta.