Schwere Schäden und weiter banges Warten

Neuauflage des Monsuns im Januar – Schicksalsnacht steht bevor

Zufahrt zum Einkaufszentrum ‚The Wharf‘ am Mittag: Binnen weniger Stunden stieg das Wasser in Maenam an und der Verkehr kam zum Erliegen. Später flossen die Wassermassen zum Meer ab.
Zufahrt zum Einkaufszentrum ‚The Wharf‘ am Mittag: Binnen weniger Stunden stieg das Wasser in Maenam an und der Verkehr kam zum Erliegen. Später flossen die Wassermassen zum Meer ab.

KOH SAMUI: Kein Ende des seit zwei Tagen anhaltenden Dauerregens, aber immerhin seit dem frühen Nachmittag kein Trommel-Niederschlag mehr: Koh Samui und die Nachbarinseln sowie weite Teile Südthailands stehen vor einer Schicksalsnacht. Sollte der ausgedehnte Tiefausläufer bis morgen noch einmal seine Schleusen öffnen, dann droht in allen Bereichen eine Katastrophe.

Auf Koh Samui und Koh Phangan gab es gleichermaßen schwerste Schäden durch die unfassbaren Wassermassen, die aus den Bergen in die Niederungen donnern. Vielerorts gab es selbst für hochgelegte Pickups kein Durchkommen. Hotels und Häuser wurden überflutet, am schlimmsten scheint es nach ersten Erkenntnissen Maenam und Bophut getroffen zu haben und in Gebirgsnähe liegende Gebiete in der Hauptstadt Nathon.

Im Gegensatz zum Monsun in der ersten Dezemberwoche sorgte dieses Mal ein fast 24 Stunden andauernder Starkregen für chaotische Zustände auf allen drei Urlaubsinseln. Der Verkehr kam zum Erliegen. Die 56 Kilometer lange Ringstraße um Koh Samui war in Bereichen von Bophut, Maenam, Lamai und Lipa Noi sowie Ban Thai vor Nathon stundenlang nicht mehr passierbar. Die Wucht, mit der die Gebirgsbäche in die Wohngebiete rauschten, war ein Naturspektakel der unerwünschten Art.

Fluggäste mussten die vergangenen zwei Tagen eine Engelsgeduld aufbringen. Auch am Airport Samui ruhte der Verkehr heute erneut für viele Stunden und der Betreiber Bangkok Air hatte Mühe, die aufgebrachten Passagiere bei Laune zu halten. Wenigstens stabilisierte sich am Nachmittag trotz weiteren Niederschlags die Lage und mehrere Flugzeuge konnten landen und nach Bangkok starten. Vor allem für Touristen mit Anschlussflügen in die Heimat bedeutete dies eine Erleichterung.

Ein weiteres Tiefdruckgebiet hängt auf Höhe der Provinzen Songkhla und Nakhon Si Tammarat im Golf von Thailand. Mit Bangen blicken Meteorologen und alle Bewohner Südthailands auf die Entwicklung der kommenden Stunden und Nacht. Ein neuerlicher stundenlanger Starkregen könnte die sich gerade beruhigte Situation verschärfen. Weiteren Niederschlag der Größenordnung der vergangenen beiden Tage kann die Region nicht mehr verkraften.

In ganz Südthailand blieben Schulen geschlossen und Rettungsmannschaften mussten Tausende von Bewohnern evakuieren. Der Zugverkehr von Thung Song in Richtung Süden und Malaysia wurde wegen unterspülter Gleise eingestellt. Der Gouverneur von Surat Thani warnt dringend vor dem Befahren von Bergstraßen in der Provinz. Viele Bereiche seien von den Sturzbächen unterspült und es bestehe akute Lebensgefahr, sagte er.

Quelle: Fotos: Sam Gruber

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.