Schweizer Sauber-Team als Karriere-Sprungbrett

Foto: epa/Toni Albir
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ZÜRICH (dpa) - An der Spekulations-Börse wurde Pascal Wehrleins Name nach dem Rücktritt von Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg hoch gehandelt.

Doch die Mercedes-Verantwortlichen konnten sich nicht durchringen, das unerfahrene Talent aus eigenem Hause neben Dreifach-Champion Lewis Hamilton zu setzen. «Wir wollen ihn nicht verheizen», nannte Motorsportchef Toto Wolff als Grund, den 22-Jährigen - vorerst - nicht zu befördern.

Der Sprung vom hoffnungslos unterlegenen und mittlerweile insolventen Manor-Rennstall zum Weltmeister-Team wäre in der Tat riesig gewesen. Nun macht Wehrlein beim Privatteam Sauber einen Zwischenschritt auf dem erhofften Weg nach oben. Er habe sich nicht groß mit einem Wechsel zu Mercedes beschäftigt, meint der DTM-Champion von 2015: «Das sind Sachen, die man selbst nicht beeinflussen kann.»

Sauber habe mächtig Potenzial, «mittelfristig wieder richtig gut zu werden. Das ist natürlich das Ziel», sagt der Worndorfer. Die Schweizer haben dank der Millionen aus der schwedischen Tetrapak-Dynastie nach langer Zeit keine Existenzängste mehr und können sich wieder verstärkt auf das Sportliche konzentrieren.

Wehrlein will davon profitieren und sich für Höheres empfehlen. Schon im Manor hatte er sein Können angedeutet und holte im Rennen in Österreich seinen bislang einzigen Punkt. 2017 sehe er «auf jeden Fall nicht als Lehrjahr. Ich will das Maximale aus dieser Saison herausholen, fehlerfrei bleiben, so viele Punkte wie möglich holen.»

Daher störte es ihn gewaltig, in der ersten Woche der Tests in Barcelona zu passen. Grund war eine Rückenblessur, die er sich im Januar in Miami bei einem Unfall im «Race of Champions» zugezogen hatte. Erst in der zweiten Woche durfte er sein Gefährt kennenlernen.

An das mögliche Mercedes-Cockpit für 2018 denke er nicht, versichert Wehrlein. «Das einzige, was ich machen kann, ist, eine gute Leistung zu zeigen.» Mercedes-Mann Wolff wird ihn genauestens beobachten.

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